Am Dienstag, 14 Uhr, greifen auch die Engländer in die WM 2022 ein. Es bleibt die spannende Frage: Wird Three-Lions-Kapitän Harry Kane mit der "One Love"-Binde auflaufen?
Denn während Katar zwei Tage vor der WM mit dem Bier-Verbot für große Aufregung sorgte, meldete sich auch die Fifa bei den Teilnehmern zu Wort. Die "One Love"-Kapitänsbinde, die von ursprünglich zehn europäischen Verbänden getragen werden sollte, wird vom Weltverband FIFA nicht akzeptiert.
Das Tragen der Binde könnte zu Sanktionen führen, wie aus einer Beratung zwischen der Arbeitsgruppe der Europäischen Fußball-Union und FIFA-Generalsekretärin Fatma Samoura am Sonntagmittag hervorging.
Beim DFB und anderen Verbänden fürchtet man, dass das Tragen der Binde als politisches Zeichen gewertet werden und mit der Gelben Karte bestraft werden könnte.
Mich muss man da nicht fragen. Wenn jetzt Manuel Neuer das Ding trägt und kriegt zweimal Gelb und fehlt im dritten Spiel, ist das natürlich auch ein Problem. Aber ich weiß gar nicht, was dieses Affentheater soll. Der soll doch bitte die Binde tragen, das ist doch kein Problem.
Christoph Kramer
Christoph Kramer, Profi von Borussia Mönchengladbach, und gemeinsam mit Bundestrainerin Martin Voss-Tecklenburg sowie Ex-Nationalspieler Per Mertesacker WM-Experte des ZDF, äußerte sich klipp und klar zur Debatte um die "One Love"-Binde.
Kramer im ZDF: "Mich muss man da nicht fragen. Wenn jetzt Manuel Neuer das Ding trägt und kriegt zweimal Gelb und fehlt im dritten Spiel, ist das natürlich auch ein Problem. Aber ich weiß gar nicht, was dieses Affentheater soll. Der soll doch bitte die Binde tragen, das ist doch kein Problem."
Und weiter: "Ich verstehe schon die Brisanz dahinter, aber es ist ja jetzt einfach ein Kräftemessen. Das hat weder Fifa noch irgendwer nötig. Es ist kein politisches Statement, die Nationen haben sich darauf geeinigt und gut ist."
ZDF mit klarer Haltung gegenüber Katar, der WM und Fifa
Von Beginn an der Weltmeisterschaft in Katar ist zu spüren, wie der öffentlich-rechtliche Sender ZDF diese WM kritisiert.
Die Moderatoren und die WM-Experten des Senders bleiben ihrer Linie treu und lassen kein gutes Haar an Katar und Fifa. An dieser Stelle muss man auch schreiben: zurecht!
Das wurde schon bei der Berichterstattung am 1. Spieltag, samt Eröffnungsfeier deutlich. Belá Rethy hatte da ein paar Spitzen Richtung Katar und den Organisatoren, wie auch der Fifa parat.
Und im ZDF-WM-Studio in Mainz ging es dann nach dem Eröffnungsspiel zwischen Katar und Ecuador, welches die Südamerikaner mit 2:0 gewannen, weiter. Es wurde die frühzeitige Fan-Flucht - RevierSport berichtete - der Kataris kritisiert und sich deutlich zur "One Love"-Debatte geäußert...