Wann sieht Bundestrainer Hansi Flick seine Nationalspieler wieder?
Am 13. November in Frankfurt/Main, zehn Tage vor dem ersten deutschen WM-Spiel.
Wie sieht dann der Zeitplan aus?
„Wir haben nur noch sechs Trainingseinheiten und ein Spiel“, sagt Flick: „Das ist nicht viel.“ Die Mannschaft fliegt für fünf Tage in den Oman und absolviert dort am 16. November gegen den Gastgeber ihre WM-Generalprobe. Quartier ist das Sultan-Qabus-Sportzentrum in der kleinen Hauptstadt Maskat. Am 18. November geht es weiter auf den 800-km-Flug nach Doha in Katar.
Wie bleibt der Bundestrainer mit den Spielern in Kontakt?
Nicht altmodisch am Festnetztelefon, sondern über moderne Kommunikationstechnik. Flick setzt dabei auf Zoom-Calls oder die digitale Plattform „Players Lounge“, in die er seine Spieler einladen kann. Er wird auch weiter verstärkt die Stadien besuchen.
Was erwartet die Nationalspieler jetzt noch?
Ein Spielplan, der so dicht ist wie noch nie vor einer Weltmeisterschaft. Acht Bundesliga-Spieltage, eine DFB-Pokal-Runde und vier Champions-League-Spiele werden in nicht einmal 50 Tage gequetscht. Wer in allen Wettbewerben dabei ist und zudem gegen den Oman aufläuft, hat vor dem WM-Start gegen Japan am 23. November noch 14 Spiele.
Wann und wie nominiert Flick den deutschen WM-Kader?
Der Bundestrainer muss Mitte Oktober eine 50-Spieler-Liste beim Weltverband FIFA abgeben. Nominieren wird er seinen 26er-Kader voraussichtlich am 10. November. Eventuell werden sich noch bis zu drei Nationalspieler als potenzielle Nachrücker bereit halten.
Wieviele Kaderplätze sind vakant?
Vielleicht andersherum: Rund 20 Spieler dürfen sich ihrer Fahrkarte sehr sicher oder sicher sein. Enger wird es noch bei einigen Zweit- und bei den Drittbesetzungen der Positionen. Besonders groß ist das Gedränge im Mittelfeld, wo sich Kai Havertz und Jamal Musiala nachdrücklich für die WM-Startelf empfohlen haben. Beide gehören aber ohnehin zur Kategorie „absolut sicher“.
Wer wird bei der WM-Nominierung die große Überraschung?
Flick sagt, er suche noch einen Mann „für den besonderen Moment“, quasi den David Odonkor von 2022. Am wahrscheinlichsten ist eine Alternative für Timo Werner im Sturm. Denkbar wären Youssoufa Moukoko von Borussia Dortmund, Niclas Füllkrug von Werder Bremen oder Mergim Berisha vom FC Augsburg.
Und in Katar?
Dort bezieht der Deutsche Fußball-Bund (DFB) sein WM-Quartier im Zulal Wellness Resort im Norden des Emirats. Keine der 32 Mannschaften logiert so weit vom Zentrum Dohas entfernt wie die deutsche: etwa 110 km sind es von der kleinen Oase direkt am Arabischen Golf bis in die Stadtmitte.
Wann beginnt die WM?
Am 20. November. Deutschland steigt erst drei Tage später gegen Japan ins Turnier ein. Es folgt das Topspiel der Gruppe gegen Spanien am 27. November. Costa Rica ist zumindest auf dem Papier am 1. Dezember der leichteste Gegner.
Was ist das WM-Ziel?
Das Finale - und somit der fünfte WM-Titel. Das, sagt Oliver Bierhoff, „bleibe trotz aller Sorgen und Nöte “klar das Ziel„.
Ist das realistisch?
Eher nicht. Oder: nur, wenn die lahmende Bayern-Achse in Topform kommt. Wenn die Außenverteidiger auf der größten Problemposition über sich hinauswachsen. Und wenn entweder Timo Werner regelmäßig trifft - oder die Reihe dahinter das Toreschießen übernimmt.
Und wer wird sonst Weltmeister?
Schwierig. Frankreich womöglich, das aber auch große Probleme hat. Der Termin könnte auch Brasilien oder Argentinien begünstigen: Dort wird die Saison normalerweise im Kalenderjahr gespielt. Form schlägt Klasse - das wird angesichts kurzer Vorbereitung wohl der Weg zum Titel.