Wir sprachen mit RWE-Boss Michael Welling über die hässlichen Szenen in der Grugahalle und die Zukunft des Hallenturniers.
Herr Welling, das Fazit zum zweiten Derby Cup dürfte aus Sicht der Gastgeber und Organisatoren alles andere als positiv ausfallen. Dem muss ich leider zustimmen. Die Halle war voll, die Zuschauer haben attraktiven Fußball mit vielen Toren geboten bekommen und unsere Mannschaft hat sich deutlich besser als im Vorjahr verkauft. Dieses Hallenturnier ist eine schöne Veranstaltung. Eigentlich. Alle positiven Dinge wurden von einigen Chaoten in den Schatten gestellt.
Es war leider notwendig, dass dieser massive Polizeieinsatz realisiert wurde. Das waren auf beiden Seiten Leute, die nicht zum Fußball gucken erschienen sind. Diesen Idioten war es egal, was auf dem Spielfeld passiert. So etwas ist absolut indiskutabel.
"Wir müssen die Dinge genau analysieren"
In den letzten Jahren hat es solche Ausschreitungen in Verbindung mit RWE nicht mehr gegeben. Hat es Sie überrascht, dass sich Essener an der Randale beteiligt haben? Überrascht war ich schon darüber. Mit Zwischenfällen ist immer zu rechnen, aber diese Ereignisse waren schon extrem. Wir haben uns im Anschluss mit unserem Fanbeauftragten ausgetauscht. Dabei haben wir festgestellt, dass in der Grugahalle Leute waren, die wir in unserem Stadion nie gesehen haben. Dann haben auch noch einige mitgemacht, die sonst im Stadion sind. Das war für uns alle sehr schockierend.
Macht es aufgrund dieser Vorkomnisse überhaupt noch Sinn, diese Veranstaltung im nächsten Jahr fortzusetzen? Wir müssen uns alle an einen Tisch setzen und die Dinge genau analysieren. Zunächst muss die Frage beantwortet werden, wie es zu den Ausschreitungen kommen konnte. Danach müssen wir uns gut überlegen, ob wir diese Veranstaltung nochmal durchführen. Letztlich sollte man aber nicht vor einigen Idioten kapitulieren. Hier sind diejenigen gefordert, die Interesse und Spaß am Fußball haben. Die müssen diejenigen isolieren, die nur kommen, um sich aufs Maul zu hauen.