Die Werkself kam zum Auftakt der Gruppenphase der Europa League gegen die mit Kickern aus Südamerika gespickten Ukrainer von Metalist Charkow vor der Minus-Kulisse von 15.322 Zuschauern nicht über ein enttäuschendes 0:0 hinaus.
Leverkusen verpasste damit im dritten Duell mit Charkow den dritten Sieg. In der K.o.-Phase der Saison 2010/2011 hatte sich Bayer noch locker mit 2:0 und 4:0 gegen die Ukrainer durchgesetzt. Am 4. Oktober muss Leverkusen im zweiten Spiel der Gruppe K beim norwegischen Fußball-Rekordmeister Rosenborg Trondheim antreten.
Bayer erwischte einen guten Start, kombinierte flüssig und kam durch Hajime Hosogai (2.) und einen Kopfball von Stefan Kießling (6.) zu ersten Möglichkeiten. Die Gäste offenbarten einige Lücken in der Hintermannschaft, spielten aber ihrerseits schnell in die Spitze und hatten durch einen Schuss von Jonathan Cristaldo, den Bayer-Keeper Bernd Leno zur Ecke lenkte, ihre erste Chance (11.).
Teamchef Sami Hyypiä und Trainer Sascha Lewandowski hatten ihr Team im Vergleich zum Wochenende gleich auf fünf Positionen umgebaut. Die Außenverteidiger Daniel Schwaab und Hosogai rückten ebenso in die Startelf wie Kapitän Simon Rolfes, Karim Bellarabi und Renato Augusto.
Die Gäste präsentierten sich als südamerikanische Auswahl rund um den ehemaligen Bayern-Spieler José Ernesto Sosa. Fünf Argentinier und vier Brasilianer, darunter der inzwischen in der Ukraine eingebürgerte Edmar, liefen zu Beginn für Metalist auf.
Mitte der ersten Halbzeit verflachte das Spiel zusehends. Leverkusen hatte sichtlich Probleme im Spielaufbau, leistete sich zahlreiche Fehlpässe und leichtfertige Ballverluste. Hosogei (35.) zielte bei einer der wenigen Möglichkeiten weit übers Tor, Renato Augusto (36.) scheiterte an Schlussmann Alexander Gorjainow.
Sekunden vor dem Ende der ersten Halbzeit hätte Bayer aber in Führung gehen müssen. Doch Kießling wurde im letzten Moment im Fünfmeterraum abgeblockt, nach der anschließenden Ecke schoss Ömer Toprak aus wenigen Metern freistehend übers Tor (45.+1).
"Wir haben ein ordentliches Spiel gemacht", sagte Sportdirektor Rudi Völler zur Pause bei Sky: "Es gilt aber die letzte Entschlossenheit vor dem Tor." Dabei blieb es auch nach dem Wechsel.
Zwar erwischte Bayer in Hälfte zwei erneut den besseren Start, doch Bellarabi (50.) und Renato Augusto (53.) fanden in Keeper Gorjainow ihren Meister.
Mit den Einwechslungen von Nationalspieler André Schürrle und Gonzalo Castro nach einer guten Stunde sorgte das Trainergespann noch einmal für ein bisschen frischen Wind, doch Bellarabi (66.) vergab die nächste gute Chance. In der 82. Minute hatte Schürrle mit seinem Schuss an die Unterkante der Latte Pech, zuvor war Bellarabi an Gorjainow gescheitert.
Bei den Gastgebern überzeugten Lars Bender bis zu seiner verletzungsbedingten Auswechslung und Bellarabi, Charkow hatte mit Abstrichen in Taison und Edmar seine besten Spieler.