"Portugal ist eine Mannschaft, die jeden schlagen kann", sagte der Chefcoach des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am Freitagnachmittag vor dem Abschlusstraining in Lwiw: "Sie haben Weltklassespieler, nicht nur Ronaldo."
Der Torjäger von Real Madrid könne zwar "mit seiner Dynamik und Schnelligkeit Spiele allein entscheiden. Er ist sicherlich der Star. Aber auch andere sind auf einem sehr hohen Niveau", sagte Löw. Ob Ronaldo der beste Spieler der Welt sei, wollte Mittelfeldspieler Thomas Müller nicht beantworten. "In Spanien wurde schon viel darüber diskutiert", antwortete der Münchner auf die Frage, ob der Real-Star oder Barcelonas Supertechniker Lionel Messi besser sei: "Da ist nicht viel Unterschied. Das dürfen Sie selbst beurteilen."
Müller fiebert dem Turnierstart entgegen. "Vorbereitung schön und gut, aber den großen Spaß hat man in den Spielen, wenn es um Ergebnisse geht", sagte der Bayern-Profi, der das verlorene Champions-League-Finale laut eigener Aussage überwunden hat: "Vielleicht werde ich dem in fünf Jahren noch mal nachtrauern, aber jetzt haben wir ein Spiel zu gewinnen, da gibt es keine Nachwirkungen."
Auf die Frage nach seinem Bauchgefühl vor dem EM-Start antwortete er schmunzelnd: "Ich habe keinen großen Bauch. Deswegen hat er noch nicht so viel gesagt. Aber ich habe ein positives Gefühl, weil die Sehnsucht da ist, dass es losgeht. Wir haben uns in den letzten Jahren weiterentwickelt und wollen jetzt sehen, wo wir stehen."
Die Reise in die Ukraine hat Müller ohne Bedenken angetreten. "Ich war schon öfter hier, in Kiew, ein bisschen außerhalb von Kiew mit der U21", berichtete er: "In Polen war ich mit der bayrischen Auswahl U15 und U16, in der Schule war meine Abschlussfahrt nach Krakau. Ich habe mich immer wohl gefühlt. Deshalb hatte ich auch keine Bedenken, hierher zu kommen."