Am Ende war es dann doch das Positive, was beim spät geschlagenen Wuppertaler SV überwog. "Ich habe den Jungs gesagt, dass sie stolz auf die Leistung sein können, die sie abgerufen haben. Wir haben nicht gegen irgendwen einen Pokalfight geliefert, sondern gegen den VfL Bochum. Die sind mit Euphorie hergekommen, haben gute Jungs und sind mindestens erstligatauglich", antwortete WSV-Trainer Björn Mehnert auf die Frage, was er seinen Spielern nach einem derart bitteren Spielverlauf gesagt habe.
Bitter wurde es für den lange tapferen Regionalligisten, weil sich wieder einmal Robert Tesche anschickte, ein enges Spiel zu Gunsten des VfL Bochum zu entscheiden. Nach 111 Minuten nahm sich der 34-Jährige einen Abpraller und traf zum umjubelten 2:1-Siegtreffer. Zuvor hatte Simon Zoller (53.) die zwischenzeitliche WSV-Führung durch Semir Saric (23.) ausgeglichen.
WSV vor der Pause klar besser
Speziell die "unfassbare Leistung" in der ersten Halbzeit seiner Mannschaft imponierte Mehnert. "Wir wussten, dass der VfL Bochum mit Takuma Asano und Gerrit Holtmann zwei schnelle Außen hat. Wir hatten uns einen Plan zurechtgelegt, der vor der Pause ganz ordentlich funktioniert hat. Wir hatten ein, zwei, hochkarätige Chancen, der VfL Bochum hatte nichts."
Zu Ungunsten des Gastgebers fand der Bundesligist nach der Pause zum Einen seine Mentalität wieder und hatte zum anderen Christopher Antwi-Adjei in seinen Reihen. Der Neuzugang aus Paderborn stellte die rechte Wuppertaler Seite vor die Probleme, die Holtmann ihnen nicht bereiten konnte. "Thomas hat ein gutes Händchen bewiesen. Den haben wir nicht kontrolliert bekommen. Das muss man ganz klar sagen", lobte Mehnert seinen Trainerkollegen Reis.
Dessen Mannschaft erhöhte den Druck, traf zum Ausgleich, verpasste es dann wiederum aber, den Sack zuzumachen. "Wir haben mir Leidenschaft dagegengehalten und das Gegentor ein bisschen zu früh kassiert. Dann wurde der Druck aber immer höher. Wir haben einige brenzlig Situationen überstanden und uns in die Verlängerung gerettet. Dann haben die Kräfte aber irgendwo auch nachgelassen", analysierte Mehnert.
Aufbauen wolle er mit seiner Mannschaft auf dieser achtbaren Leistung aber allemal. "In der ersten Halbzeit haben wir richtig guten Fußball gespielt. Natürlich wissen wir, dass die Aufgaben in der Saison andere sein werden. Da werden wir auch mal mehr Ballbesitz haben und Lösungen im Spiel mit dem Ball finden müssen. Wir werden das positive aus dem Spiel mitnehmen", erklärte Mehnert. Zum Regionalliga-Start muss der Wuppertaler SV am Samstag, 14. August, um 14 Uhr gegen den SV Rödinghausen ran.