Es waren keine leeren Worthülsen. Das Ranking zeigt es bereits an: Der 24-Jährige ist der wertvollste Spieler der Bottroper.
Als Ersatz für den in der vergangenen Winterpause verpflichteten Amerikaner Jonathan Winder, der für die neue Saison aber nicht gehalten werden konnte, geholt, konnte Lukas Kampa die Erwartungen bisher voll und ganz erfüllen. Der gebürtige Bochumer kam ohnehin mit besten Empfehlungen nach Bottrop. Auf 15 Länderspiel-Einsätze kommt Lukas Kampa bereits. In den vergangenen beiden Jahren stand er zudem beim deutschen Rekordmeister VfB Friedrichshafen unter Vertrag. Und auch, wenn er beim Klub vom Bodensee nicht zu den erhofften Einsatzzeiten kam, hat er viele positive Erinnerungen an den Verein. „Es ist ein professionelles Umfeld und eine Topmannschaft. Mit der Qualität im Kader können auch Spiele im Training simuliert werden.“
Bei den RWE Volleys steht Lukas Kampa nun gemeinsam mit seinem Bruder David, der auf der Liberoposition aktiv ist, in einem Team. Ausschlaggebender Grund für den Wechsel ins Ruhrgebiet war aber die Aussicht, wieder mehr Spielpraxis zu bekommen. „Dass mein Bruder auch in Bottrop spielt, ist ein schöner Nebeneffekt“, sagt Lukas Kampa.
Da hat es sich mittlerweile auch als gute Lösung herauskristallisiert, dass er sich zunächst einmal wieder „im Hotel Mama“ einquartiert hat, so bilden die Brüder, deren Vater Ulrich Kampa ebenso Volleyball-Nationalspieler war, nun eine perfekte Fahrgemeinschaft zum Training.
Lukas Kampa kam im Sommer vom VfB Friedrichshafen (Foto: Tom Schulte).
Und mit guten Leistungen möchte Lukas Kampa auch wieder in den Fokus von Bundestrainer Raúl Lozano rücken. „Ich habe vor der Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr mit ihm gesprochen“, sagt Bottrops Zuspieler, der immer noch zum erweiterten Kader gehört. Die geforderte Spielpraxis kann Lukas Kampa mittlerweile nachweisen, gut möglich also, dass Lozano ihn für die Weltliga berücksichtigt.
Bis dahin gilt die volle Konzentration aber den RWE Volleys. Die nächste Aufgabe steht am Sonntag beim VC Gotha an, gegen die sich die Bottroper im Hinspiel mit 3:1 durchsetzen konnten. Durch den jüngsten Erfolg gegen den Moerser SC konnte sich die Mannschaft von Trainer Teun Buijs auf den vierten Tabellenplatz verbessern, wenngleich der MSC ein Spiel weniger bestritten hat.
„Wir sollten nicht zu viel auf die Tabelle schauen“, meint Lukas Kampa, schätzt einen Erfolg gegen den VC Gotha aber als durchaus realistisch ein. Ganz anders ist da schon die Konstellation vor dem nächsten Heimspiel. Am kommenden Mittwoch gastiert der VfB Friedrichshafen in der Dieter-Renz-Halle. Einen Überraschungserfolg hält Lukas Kampa gegen seinen Ex-Verein für unwahrscheinlich. „Die Chance ist sehr gering. Es ist aber wichtig, dass wir die Sachen, die wir uns vornehmen, gut umsetzen und ein gutes Spiel machen.“ Und dann legt sich Lukas Kampa noch fest: „Platz vier bleibt ein schönes Ziel.“