Mit 1:2 hatte die Elf von Magnus Niemöller ein enges Match bei den Siegener Vorstädtern verloren – und seinen vielleicht wichtigsten Akteur obendrein: Sebastian Westerhoff sah in der 90. Minute die Rote Karte nach einer Tätlichkeit. Jörg Rokitte, Trainer der Gastgeber, schilderte die Situation: „Erkenschwick hat in der Schlussphase etwa 20 Meter vor dem eigenen Tor einen Freistoß. Den will Sebastian Westerhoff natürlich schnell ausführen, doch unser Spieler hat sich vor den Ball gestellt. Da hat der Erkenschwicker die Nerven verloren und ihn umgeschubst.“
Langer Rede kurzer Sinn: Keine krasse Tätlichkeit, aber ganz sicher ein Bärendienst aus Sicht des ESV, denn im Heimspiel gegen die DJK TuS Hordel (Sonntag, 21. August, 15 Uhr) muss der Neuzugang vom ETB SW Essen aussetzen.
Dabei hatte es im Breitenbachtal zunächst nach einem Traumstart für die Spvgg. ausgesehen: Nach einer Flanke von Tim Killian hatte Thorben Menne Maß genommen un die Gäste in Führung geschossen. „Wir haben in den ersten 25 Minuten überhaupt nicht ins Spiel gefunden“, musste Rokitte zugeben. Doch seine Mannschaft konnte die Nervosität ablegen und noch vor der Pause durch Marius Jung wieder ausgleichen (29.). „Das war ganz wichtig“, atmete Rokitte zum ersten Mal am Sonntag auf.
Noch größere Erleichterung stellte sich ein, nachdem Henrik Blecker aus spitzem Winkel mit einem sehenswerten Hammer unter die Latte für den Dreier und die wenig aussagekräftige erste Tabellenführung sorgte (48.). „Unterm Strich geht das Ergebnis angesichts des Spielverlaufs in Ordnung“, befanden beide Trainer unisono. Wenn aber der Linienchef des 1. FC Kaan-Marienborn bei seinen Jungs noch „Luft nach oben“ sieht, dann wird das für seinen Gegenüber Niemöller umso mehr gelten.