Es war ein torloses Remis der schwächeren Art. In dieses Horn blies auch WSV II-Coach Rolf Duhr, der sich mit seinen Äußerungen, beginnend von „Katastrophe“, über „Rückfall in die Steinzeit“, bis hin zu „unergründlich“ immer weiter steigerte.
Zum Schluss stellte er fest: „Das hatte hier nichts mit Fußball zu tun. Trotzdem geht das Leben weiter.“ Womit er Recht behalten sollte. Dennoch war es reichlich wenig, was seine Schützlinge zu bieten hatten. Einzig Goalgetter Daniel Keita-Ruel setzte nach 17 Minuten ein Zeichen, scheiterte jedoch an West-Keeper Kai Broich. „Es gibt so Tage“, wollte Duhr gar nicht weiter darüber nachdenken, was seine Spieler alles falsch gemacht haben.
Der designierte Niederrheinligist aus der Landeshauptstadt konnte hingegen seine Negativserie stoppen. Auch wenn durch eine enorme Drangphase zum Ende der Partie sogar ein Sieg möglich gewesen wäre, wollte Trainer Harald Becker nicht meckern: „Ich bin zufrieden. Das war eine klare Steigerung zu den Vorwochen und ich bin froh, dass wir uns so viele Chancen erarbeitet haben“, fällt es schwer, alle davon aufzuzählen. Die größte hatte Routinier René Kägebein auf dem Fuß, der jedoch nach schönem Zuspiel seines Sturmkollegen Samet Akarsu am Pfosten scheiterte (87.). Mit dem Schlusspfiff hätte Akarsu fast noch selbst gejubelt, seinen Schuss kratzte WSV-Verteidiger Philip Eisleben jedoch von der Linie (90.). Becker, der weiß, dass der Drops im Abstiegskampf gelutscht zu sein scheint, zeigte sich dennoch zufrieden: „Wir haben dieses Mal einen Punkt gewonnen und nicht zwei verloren.“