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Internationaler Kasper
Deutschland, Lettland und zurück

Lettland: Kasper kämpft um die Champions League
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Eigentlich wollte er wieder in Deutschland sein. Eigentlich. Doch Werner Kasper ist in Lettland geblieben. Genauer gesagt bei seinem Klub Liepaja Metalurgs.

Grund: Nachdem der Co-Trainer von Chef-Coach Rüdiger Abramczik mit seiner Mannschaft die zweite Meisterschaft nach 2005 eingefahren hat, konnte er den Verein einfach nicht verlassen. „Die Leute haben uns überredet, noch hier zu bleiben“, berichtet der Fußballlehrer. „Sie hatten wohl Angst, dass unsere Arbeit nicht fortgeführt werden kann.“ Also hat das Duo auch für die neue Saison, die am 27. März mit dem Match gegen den letztjährigen Dritten, Skonto Riga, beginnt, zugesagt.

Aber der Aufenthalt im Osten Europas soll nicht das Ende der Fahnenstange für Kasper sein. Im Gegenteil: Der 58-Jährige, der mit Liepaja um die Einzug in die Champions League kämpft, würde gerne in seine Heimat zurück. „Natürlich ist es klasse, international dabei zu sein“, merkt Kasper, der seinen Job am 3. Januar wieder aufgenommen hat, an. „Aber ich möchte unbedingt wieder dahin, wo Fußball die Sportart Nummer eins ist.“

Denn das ist in Lettland keineswegs der Fußball. Klubbesitzer Sergejs Zaharins, der das größte Metallverarbeitungs-Unternehmen des Baltikums besitzt und gleichzeitig auch Namensgeber des Vereins ist, bevorzugt die Nationalsportart Eishockey. „Der Verein ist gut geführt und sehr familiär“, vermisst Kasper dennoch die Anerkennung und fügt schmunzelnd an: „Ich will wieder von den Fans gefeiert und beschimpft werden. Die Emotionen sind einfach nicht so groß wie in Deutschland.“ Am liebsten würde der ehemalige Wuppertaler in der Dritten- oder Regionalliga anheuern. „Ein Klub, der etwas entwickeln möchte und Ziele hat, wäre das Richtige für mich“, meint Kasper.

Lange Zeit für Heimatgefühle bleiben ihm allerdings nicht. Denn gerade erst hat der „Commonwealth of Independent States“-Cup in Moskau begonnen. Das Hallenturnier der „Gemeinschaft unabhängiger Staaten“ ist nach der Spaltung der Sowjetunion entstanden. Alle Meister der Nachfolgestaaten der UdSSR sowie unabhängige Vertreter wie Estland, Lettland oder Litauen kämpfen um den Titel. „Die Halle ist riesengroß, deshalb spielen wir dort auch Elf gegen Elf. Es ist wie eine Meisterschaft des alten Russlands“, berichtet Kasper. Und das Teilnehmerfeld kann sich sehen lassen. Mit Dynamo Kiew oder dem FC HJK Helsinki sind echte Hochkaräter dabei. „Mal schauen, vielleicht kommen wir ja ins Finale“, rechnet sich Kasper mit seiner Elf im Konzert der Großen durchaus Chancen aus.

Genauso wie bei der erhofften Rückkehr ins emotional geladene Deutschland.

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