Von den letzten sechs Spielen gewann das Bundesliga-Gründungsmitglied fünf. Vor dem Auftritt an der Essener Hafenstraße sprach RS mit Preußen-Coach Roger Schmidt.
Nach dem Fehlstart in die Saison wurde in Münster schon kräftig an Ihrem Trainerstuhl gesägt. Inzwischen dürfte sich Ihre Laune aber deutlich gebessert haben?
Natürlich. Wenn es läuft, dann ist Fußball eine herrliche Sache, wenn nicht, dann das genaue Gegenteil. Dass es am Anfang Kritik gab, ist doch normal. Vor allem, wenn man so hohe Ansprüche hat, wie wir in Münster.
Wie haben Sie es denn geschafft, die Mannschaft nach der holprigen Anfangsphase wieder auf Kurs zu bringen?
Wichtig war, dass wir unsere Spielweise geändert haben. Natürlich wollen wir weiterhin schönen Fußball spielen, doch jetzt agieren wir einfach deutlich ergebnisorientierter.
Der Erfolg gibt Ihnen dabei absolut recht. Aus den letzten sechs Spielen haben Sie und Ihre Mannschaft 16 Punkte geholt. Klar. Das muss aber auch unser Anspruch sein. Wir haben schließlich große Ziele, wollen die ganze Saison über oben an der Spitze mitmischen und jetzt sind wir schon nah dran. Wir dürfen uns aber nicht zurücklehnen und nicht nachlassen - auch wenn uns nur noch vier Punkte zu Platz eins fehlen und nicht mehr acht oder neun.
Anders sieht dies bei Ihrem kommenden Gegner Rot-Weiss Essen aus, der noch weit hinter seinen Ansprüchen hinterher hinkt. Das stimmt. Essen wurde ja sogar noch häufiger als Favorit genannt als wir. Es ist in dieser Liga aber auch auch schwer, weil sich sehr viele Teams hinter ihren Ansprüchen verstecken. So wie Lotte oder die Amateurteams, die lediglich als Ziel ausgeben, junge Spieler auszubilden. Das ist dann natürlich einfacher für die Spieler, vor allem mental. Und wenn man dann einen Negativlauf hat, wird es gegen solche Gegner besonders schwer. Das musste auch Essen zuletzt erfahren.
Dementsprechend dürfte es für Sie eine einfache Partie werden. Die Gastgeber stehen jedenfalls unter deutlich größerem Druck.
Der Schluss, dass wir ohne Druck nach Essen fahren, ist trotzdem falsch. Optimistisch werden wir den Weg auf jeden Fall antreten. Und wenn wir gut organisiert stehen, zudem vernünftig nach vorne spielen, können wir dort auch bestimmt etwas mitnehmen.
So oder so dürfte die Begegnung an der Hafenstraße ein absolutes Highlight werden?
Ganz bestimmt. Uns werden sicher viele Fans begleiten, viele Essener werden sowieso kommen, die Atmosphäre wird sicher toll. Schade ist nur, dass die Partie aufgrund von Bedenken der Polizei nicht an einem Freitagabend stattfinden kann. Dann wäre die Stimmung sicher noch besser.