Im sehr gut gefüllten Preußenstadion war am Samstagnachmittag alles angerichtet für ein echtes Spitzenspiel zwischen Tabellenführer SC Preußen Münster und dem Wuppertaler SV, der mit dem Rückenwind aus vier Regionalliga-Siegen in Serie in die Domstadt gereist war.
Nach einer alles in allem ereignisreichen ersten Halbzeit und einem so frühen wie sehenswerten Stiepermann-Treffer in Durchgang zwei konnte die Dogan-Elf auch gegen den SCP als Sieger vom Feld gehen. Während die einen mit der Niederlage haderten, konnten die anderen mit Aufwand und Ertrag mehr als zufrieden sein.
Joker Tobias Peitz, der in der 80. Spielminute das 2:0 für den WSV auf dem Fuß hatte, erklärte, warum es letzten Endes auch gegen die Adlerträger mit einem Sieg klappte: „Wir haben heute mal wieder 150 Prozent gegeben, eine geschlossene Mannschaftsleistung gezeigt.“
Weil die nun auf dem dritten Platz stehenden Wuppertaler die Grundtugenden schon seit längerer Zeit an den Tag legen, war es für den 24-jährigen Peitz keine Überraschung, auch in Münster zu bestehen. „Ich habe schon vor ein paar Wochen gesagt, dass wir jede Mannschaft schlagen können, wenn wir mindestens 100 Prozent geben.“
Münster: Schulze Niehues – Koulis, Kok (86. Langlitz), Hahn – Teklab (61. Oubeyapwa), Grote, Bouchama (69. Bindemann), Remberg, Lorenz – Wegkamp, Wooten.
Wuppertal: Langhoff – Pytlik, Berisha, Schweers – Hanke (46. Montag), Demming, Rodrigues Pires (85. Prokoph), Müller (74. Henke), Hagemann – Stiepermann (78. Peitz), Güler.
Schiedsrichter: Felix Weller.
Tore: 0:1 Stiepermann (49.)
Gelbe Karten: Teklab, Remberg – Berisha, Hagemann, Müller, Demming, Schweers, Langhoff.
Zuschauer: 9.588.
Was diese Aussage in gewisser Weise zum Ausdruck brachte: Man ließ dem Liga-Primus kaum Zeit zum Atmen, stand Münster in der 94-minütigen Partie permanent auf den Füßen – sprichwörtlich, aber auch wortwörtlich. Sechs Gelbe Karten, die Schiedsrichter Felix Weller den Gästen aus dem Bergischen Land insgesamt gezeigt hatte, bestätigen diesen Eindruck.
Bei Münsters Andrew Wooten kam die weniger attraktive Spielweise des WSV nicht gut an, der Frust beim 33-jährigen Angreifer saß tief. „Zum Schluss machen wir hinten auf, vorher war es gar nichts von denen. Sie haben eine Chance, machen den Ball rein.“ Die Art und Weise des Gegentreffers schmeckte dem Sieben-Tore-Stürmer auch nicht wirklich, weshalb seine Mitspieler ebenfalls nicht ohne Kritik davonkamen. „Das kann man auch in der Bezirksliga verteidigen.“
Fünfter Sieg in Serie für den WSV
Den Spielern aus Wuppertal war es herzlich egal. Serhat Güler, seines Zeichens Mittelstürmer und Vorbereiter des einzigen Treffers des Tages, versicherte nach dem Sieg in Münster: „Wir lassen heute noch die Sau raus.“
Nach nunmehr fünf Siegen in Serie hat sich die Mannschaft von Trainer Hüzeyfe Dogan die Feierei durchaus verdient. Für den SCP dürfte die Welt nach der dritten Niederlage der Saison aber auch nicht untergehen. Denn die Tabellenführung ist nach wie vor komfortabel – auch wenn es an der Spitze in der Regionalliga West nun wieder etwas enger zugeht.