Unter der Woche vermeldete die SG Wattenscheid mit Kim Sané den nächsten Sommer-Neuzugang für die Offensive. Der ältere Bruder von Bundesliga-Star Leroy wusste als Probespieler zu überzeugen und unterschrieb einen Vertrag an der Lorheide.
Als Trainer Christian Britscho den 27-Jährigen dann im ersten Saisonspiel beim SC Preußen Münster gleich von Beginn an in der Spitze spielen ließ, staunten die SGW-Fans nicht schlecht. Sane blieb dem Fußball in den vergangenen fünf Jahren fern, war stattdessen im American Football und der Leichtathletik unterwegs.
Trotzdem bekam er gleich das volle Vertrauen: „Für mich war es eine große Freude, das erste Mal nach so langer Zeit wieder auf dem Platz zu stehen. Als ich das Spielfeld betreten habe, kamen mir fast die Tränen“, gestand der Rückkehrer.
Wie im Drehbuch: Sane erzielt den ersten Saisontreffer
Dass Sané in den vergangenen Jahren als Leichtathlet an seiner Sprinter-Karriere arbeitete, machte sich gleich zu Beginn der Partie bezahlt. Flügelstürmer Emre Yesilova setzte den Neuzugang perfekt in Szene, Sané lief seinen Gegenspielern davon und erzielte den 1:0-Führungstreffer für die SG Wattenscheid 09 vor der vollen Münster-Fankurve: „Es war ein tolles Gefühl. Als ich das Tor geschossen habe, dachte ich mir nur ´Wow´. Mir ist echt ein großer Stein vom Herzen gefallen. Für das Erste war es für meine Verhältnisse schon mal in Ordnung. Trotz aller Freude hat es aber im Endeffekt nicht viel gebracht“, erzählte der Angreifer.
Der zweite Treffer kurz vor der Pause, nachdem er erneut als Zielspieler eines Konters fungierte, aber an Münster-Keeper Schulze Niehues scheiterte, blieb aus. Dennoch bewies Sané sich als direkte Verstärkung und ließ seine Qualitäten aufblitzen. Seine größte Waffe wären „die Schnelligkeit und der Abschluss“, erzählte der gebürtige Österreicher.
Auch die Kopfball- und Zweikampfstärke hätte er nicht verlernt. In manchen Situationen mache sich die lange Fußballpause dennoch bemerkbar: „Ich muss noch einiges an Taktik lernen. Da merkt man, dass ich da viel zu lange raus war.“
Sané über Saisonstart: „Können sehr viel mitnehmen“
Trotz der 1:4-Niederlage im Auftaktspiel kann die SGW positive Schlüsse ziehen. Sané ist hochmotiviert und will an die Mannschaftsleistung aus dem ersten Durchgang anknüpfen: „Wir haben in der ersten Halbzeit gegen Preußen, den Top-Favoriten der Liga, sehr gut gespielt. Da können wir sehr viel mitnehmen. Gegen Wuppertal werden wir auch ein gutes Spiel zeigen.“