Bis tief in die Nachspielzeit führte der Wuppertaler SV am 20. Spieltag beim SV Rödinghausen mit 1:0. Roman Prokoph hatte den WSV in der 88. Minute auf die vermeintliche Siegerstraße gezogen.
Doch der WSV-Routinier und seine Mannschaftskollegen hatten die Rechnung ohne Alexander Sebald gemacht. Der SVR-Torwart köpfte eine Freistoßflanke eines Mitspielers in den WSV-Kasten - 1:1 in der 95. Minute! Der WSV nahm nur einen statt drei Punkten aus Ostwestfalen Richtung Bergisches Land mit und musste auch die Tabellenführung wieder an Rot-Weiss Essen abgeben.
"Mit dem Alter wird man da ein bisschen ruhiger. Ich habe trotzdem gut geschlafen. Matchwinner hin oder her: das ist mir egal. Bitter ist es nur, dass wir keinen Dreier gelandet haben. Der Zeitpunkt des verdienten Ausgleichs für Rödinghausen war maximal unglücklich", bilanzierte der 36-jährige Prokoph.
Man! Wir sind seit 17 Spielen ungeschlagen und mischen da oben mit. Damit hatte doch niemand gerechnet.
Roman Prokoph
Was bedeutet nun dieser Schockmoment für die bisher so stabile WSV-Mannschaft? "Das wird uns nicht zurückwerfen. In Rödinghausen einen Punkt zu holen, ist in Ordnung. Ich bin schon lange dabei und habe fast immer in Rödinghausen verloren. Ich bin trotzdem stolz auf die Mannschaft. Der Zusammenhalt untereinander ist unglaublich. Wir hegen und pflegen diesen Zusammenhalt auch. Mensch! Wir sind seit 17 Spielen ungeschlagen und mischen da oben mit. Damit hatte doch niemand gerechnet", erklärt Prokoph, der bei mittlerweile 212 Regionalligaeinsätzen und 73 Toren in seiner Karriere steht.
In der ewigen Torschützenliste der Regionalliga West liegt Prokoph hinter Simon Engelmann (154 Tore), Mike Wunderlich (113), Sven Kreyer (90), Marcel Platzek (85) und Thomas Kraus (77) auf Rang sechs. Fünf Treffer fehlen dem gebürtigen Berliner noch, um Kraus zu überholen. "Das ist auf jeden Fall ein Ziel für das Jahr 2022. Ich hoffe, dass das ein gutes Jahr wird - vor allen Dingen für den Wuppertaler SV", sagt Prokoph, der in dieser Saison in 16 Einsätzen vier Tore erzielte.