[article=527182]Hier geht es zu Teil eins des Interviews mit Raphael Koczor.[/article]
[article=242615]Und dann gab es noch den 13. August 2013...[/article] Ja, wir waren mit Viktoria Köln zu Gast in Essen, haben durch Mike Wunderlich geführt, dann hat Markus Heppke den Ausgleich erzielt. In der 87. Minute habe ich dann gegen Heppke einen Elfer gehalten und zwei, drei Minuten später hat Mike Wunderlich einen Elfer für uns verwandelt und wir haben das Ding gewonnen. Ich stand dann jubelnd vor der Westkurve. In meine Richtung flog dann auch ein Zollstock. Da kochten natürlich die Emotionen etwas über. Aber das war von meiner Seite aus nicht gegen die RWE-Fans gerichtet. Das waren nur pure Emotionen. So ein Typ bin ich eben. Am Rande: Der damalige Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer hat mich nach der zweiten Gelben Karte vom Platz gestellt, weil ich zu provokativ gejubelt habe. Das habe ich damals nicht verstanden. Aber gut: die Geschichte ist lange her.
Dann haben sich ja jetzt zwei positiv Verrückte gefunden: Raphael Koczor und die RWE-Fans... Ich habe ja auch schon bei Carl Zeiss Jena gespielt und das kann man durchaus mit Essen vergleichen. Da haben uns auch einst 7000 Mann zum Relegationsspiel nach Köln begleitet. Mir haben jetzt bei meinem Wechsel auch viele Bekannte, Fans aus Jena zur Unterschrift nach Essen gratuliert. Auch daran erkennt man einfach den Stellenwert dieses Vereines - und das über die Grenzen der Regionalliga West hinaus.
Wie haben Sie Rot-Weiss Essen in den letzten Jahren verfolgt? Es ist einfach schade, dass wir über RWE als Regionalligist und nicht Drittligist sprechen müssen. Ich habe natürlich die letzte Saison intensiv verfolgt und es ist einfach brutal, dass die Jungs mit 90 Punkten nicht aufgestiegen sind. Ich habe zum Winter hin auch mal mit Jörn Nowak geschrieben und geflachst, dass wir uns in der nächsten Saison mit Steinbach und Essen in der 3. Liga treffen. Daraus wurde leider nichts, jetzt bin ich hier und wir nehmen einen neuen Anlauf.
Was haben Sie nach gut zwei Wochen für einen Eindruck von der Mannschaft? Ich bin ehrlich: nach zwei Wochen wird niemand sagen, dass er einen schlechten Eindruck von der Mannschaft hat. Am Anfang zeigt sich jeder, alle ziehen mit. Aber klar ist auch, dass der Kader sehr, sehr gut ist. Die Anforderungen des Trainers sind hoch. Da müssen sich manche auch umstellen, dass wir einen Fußball spielen wollen, der risikoreicher ist als vielleicht bei einigen Ex-Vereinen der Jungs. Wir haben gute Charaktere in der Mannschaft und auch viele ältere Spieler, die das Ruder steuern und die jüngeren dahinter paddeln. Die Hierarchie der Mannschaft stimmt schon. Darauf kann man aufbauen und eine erfolgreiche Saison spielen.
Zu den älteren Spielern gehört auch Sören Eismann. Sie beide gehen in ihr achtes gemeinsames Jahr in Folge. Gibt es Koczor und Eismann nur im Doppelpack? Das ist Wahnsinn. Wir haben uns schon in Jena sehr gut verstanden und ich kenne "Eisis" Familie auch sehr gut. Ich schätze ihn als Menschen sehr und auch als Fußballer. Er passt hier sehr gut rein. Er ist auch ein positiv verrückter Typ.