Beim KFC Uerdingen hat man nach dem [article=523205]Drittliga-Aus[/article] nicht viel Zeit, um die Scherben zusammenzukehren. Denn bis Ende Juni muss klar sein, in welcher Liga die Uerdinger in der neuen Saison an den Start gehen wollen. Die GmbH wird in Kürze abgewickelt, doch der e.V. der Uerdinger ist noch da.
Daher wendete sich der Verein nun kurz nach der Schocknachricht, dass es in der 3.Liga nicht weitergehen kann und der Investor nicht mehr zur Verfügung steht, an die Öffentlichkeit. Tenor: "Wir kämpfen um unseren KFC Uerdingen." Die verbliebenen Klubvertreter schrieben: "Liebe KFC-Fans, liebe Krefelder, die Nachricht, dass der KFC Uerdingen nicht nur die Lizenz für die Dritte Liga verlieren wird, sondern die Spielbetriebs-GmbH aufgrund des plötzlichen und unerwarteten Ausstiegs der Noah Gruppe vollständig abgewickelt werden soll, traf uns alle mitten ins Gesicht."
Die Wut über den DFB und die geforderte hohe Sicherheitsleistung, die Wut über den Investor, die Wut über die Arbeit, die umsonst war, sie soll nun in positive Energie umschlagen, damit der Traditionsverein eine Zukunft hat.
Die nahe Zukunft soll für den KFC Uerdingen e.V. dabei in der Regionalliga liegen. Fakt ist: Die nötige Lizenzzulassung wurde beantragt, das bestätigte der Westdeutsche Fußballverband. Damit könnten die Krefelder in der 4. Liga starten, wenn sie die Rahmenbedingungen schaffen.
Auf ihrer Homepage gab es dazu eine Ansage: "Dieses Ende birgt jedoch auch eine Chance. Denn der KFC Uerdingen e.V. lebt. Sofort nach der schrecklichen Nachricht des Insolvenzverwalters haben wir, die Angehörigen der GmbH und des e.V., den Blick nach vorne gerichtet. Der KFC Uerdingen darf und wird nach 115 Jahren nicht sterben. Wir werden alles dafür tun, dass der KFC Uerdingen e.V. mit einer schlagkräftigen, jungen Mannschaft in der Regionalliga antreten kann."
Um sportlich handlungsfähig zu bleiben, wurden die Leiter des Nachwuchszentrums, Patrick Schneider und Dmitry Voronov, kommissarisch mit der sportlichen Leitung des KFC betraut.
Doch damit ist es nicht getan, der Klub erklärte, dass es ohne Hilfe nicht gehen wird. "Das schaffen wir aber nicht alleine. Denn ohne Macher, ohne Sponsoren, ohne Hilfe aller, deren Herz blau-rot schlägt, geht es nicht. Mehr denn je brauchen wir jetzt alle Krefelder: Fans, Sponsoren, Politiker, Freunde. Wir werden Hilfe dabei brauchen, den Verein so aufzustellen, dass er lokal verwurzelt und mit regionalen Sponsoren wieder ein echtes emotionales und sportliches Aushängeschild der Stadt Krefeld sein kann."
Denn aus dem Desaster der letzten Jahre haben alle gelernt. Diesen Weg soll es in Krefeld nicht mehr geben. Der Verein schließt seine Nachricht mit den Worten: "Dieser Weg wird steinig. Denn wir wissen, dass unser Verein in den vergangenen Jahren eine große Menge verbrannte Erde hinterlassen hat. Doch jetzt besteht die ehrliche Chance auf einen Neustart. Wir haben die Chance, uns in jeglicher Hinsicht langfristig seriös und schlagkräftig aufzustellen. Lasst uns diese Chance gemeinsam nutzen. Wir freuen uns über jede Unterstützung."