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RWE - Düsseldorf: Keine Tore, drei Mal Aluminium, zwei Unterbrechungen
Fortuna-Fans mit Rauchbomben und Leuchtraketen

Szenen, die keiner braucht: (Foto: mmb-Pressebild).
Szenen, die keiner braucht: (Foto: mmb-Pressebild).
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Essen gegen Düsseldorf: In dieser Saison gab es davon 180 Minuten, ein Tor durfte man nicht bestaunen. Was am Samstag kein Wunder war, denn die Fortuna trifft das gegnerische Tor nicht gerade häufig, RWE musste ohne Stürmer auskommen. Dafür rückte Michael Lorenz in den Angriff. Zwar saßen einige Offensiv-Kicker auf der Bank, aber RWE-Coach Heiko Bonan entschied sich für Lorenz.

Seine Argumentation mit Blick auf den nicht berücksichtigten André Schei Lindbaek war ganz einfach: "Wir haben am Morgen entschieden, ob André oder Markus Kurth in den Kader rückt. Ich hatte die Wahl zwischen einem der aussah, als würde er fast umfallen und einem, der den Anschein machte, sich übergeben zu müssen."

Foto: mmb-Pressebild

Denn beide hatten unter der Woche eine Grippe, die Nachwehen spürte das Duo noch erheblich. Bonan: "Jeder konnte beim Warmmachen sehen, André war froh, dass er nicht ran musste. Er war körperlich nicht einmal bei 50 Prozent." Der Rest der Partie ist bekannt, Düsseldorf agierte harmlos und RWE hatte dreifaches Pech mit dem Aluminium. Der ganz starke Moritz Stoppelkamp scheiterte zwei Mal am Gebälk, Lorenz traf auch nur den Querbalken. Nachher analysierte Bonan: "Wir haben sehr gut gespielt, die Begegnung 90 Minuten dominiert. Es gab klare Chancen, der Dreier wäre absolut verdient gewesen."

Sein Gegenüber Wolf Werner erklärte: "Aufgrund des ersten Durchgangs war das sicher ein glücklicher Punkt für uns. Wir haben uns lange taktisch sehr dumm angestellt und haben Essen zu viele Räume zum Kontern gegeben."

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Nach der Pause standen vor allem die wenigen Idioten im Blickpunkt, die aus der Fortuna-Kurve Rauchbomben und Leuchtraketen in zweistelliger Anzahl zündeten. Nach zweimaliger Unterbrechung wurde das Match zu Ende gespielt. Nachher gab es verschiedene Ausführungen zu den Krawall-Szenen im Fortuna-Block. Gäste-Keeper Michael Melka: "Wir als Mannschaft müssen uns für das Verhalten unserer Fans entschuldigen, aber ich muss auch sagen, dass Rot-Weiss da schlecht arbeitet, wenn so etwas passiert."

Ein Vorwurf, den Essens Sicherheitsbeauftragter Oliver Tangermann so nicht stehen lassen konnte. "Von Seiten des DFB wurde uns bestätigt, dass wir eine sehr, sehr gute Kontrolle gemacht haben. Insbesondere Frauen wurden gründlich kontrolliert, Rücksäcke und Schuhe wurden durchsucht. Man kann letztlich aber leider keine 100-prozentige Quote gewährleisten. Wir haben alles unternommen, um so etwas zu verhindern. Mehr geht eigentlich nicht.“ Zumal sich die Fortuna-Fans am Ende auch noch gegenseitig vermöbelten. Denn die, die mit den Wurfgeschossen auch nichts anfangen konnten, legten sich mit denen an, die alles was sie hatten auf das Feld schmissen.

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Einen klaren Vorschlag machte Essens geschäftsführendes Vorstandsmitglied Nico Schäfer: "Der DFB sollte sich neue Strafen überlegen. Wenn Gästefans aufs Spielfeld schießen, sollten sie einfach von den nächste drei Auswärtsspielen ausgeschlossen werden. Das ist der einzige Weg, so etwas zu lernen.“

Ereignisse, die die Partie in den Hintergrund rückten. So fiel kaum auf, dass am Ende auf Essener Seite die beiden Einwechsler Emrah Uzun und Rafael Kazior deutlich abfielen in ihren Leistungen. Bonan: "Ich mache Emrah keinen Vorwurf. Er macht und tut, aber er kommt gerade aus der Verbandsliga und wird dann in so einer Begegnung gefordert. Da ist man manchmal auch überfordert. Und Rafael hat bis Donnerstag kaum trainiert, er läuft wie so viele auf dem Zahnfleisch. Aber ich bin gezwungen, auch Leute zu bringen, die nicht bei 100 Prozent sind. Jetzt gehen wir in den wohlverdienten Urlaub und dann greifen wir im neuen Jahr an."

Und zwar mit der Unterstützung der Fans, denn Bonan monierte: "Ich verstehe nicht ganz, wie die Zuschauer reagiert haben. Gegen Dresden war es ähnlich, da wurden die Jungs für den Einsatz gefeiert. Diesmal war es das letzte Match des Jahres und es war nachher richtige Friedhofsstimmung. Dabei hatten wir ein Chancenverhältnis von 7:0, da habe ich mich etwas gewundert."

Mehr Stimmen, Analysen und Emotionen in der Sonntagsausgabe.

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