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Lotte - RWO 4:1
So spielt ein Absteiger!

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RWO enttäuscht gegen Lotte: So spielt ein Absteiger
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Nach dem letzten enttäuschenden 1:1-Remis gegen den VfB Hüls hatte es Oberhausens Trainer Peter Kunkel auf den Punkt gebracht: "So gewinnen wir kein Spiel mehr!"

Über diesen Satz konnten die RWO-Profis wohl nur müde schmunzeln. Denn entweder haben sie die Nachricht des Coaches nicht gehört oder nicht ernst genommen. Nach dem desaströsen Auftritt beim 1:4 (0:2) bei den Sportfreunden Lotte muss beides in Erwägung gezogen werden - und noch schlimmer: die Spieler haben den Ernst der Lage noch nicht erkannt!

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Denn spätestens nach der Demontage im Tecklenburger Land, wo mehr als ein Klassenunterschied auszumachen war, hat für die Oberhausener der dritte Abstiegskampf binnen der letzten drei Spielzeiten begonnen - zweimal wurde dieser bereits verloren. Wenn die Mannschaft nicht schnellstens aufwacht, dann ist der Supergau nicht mehr weit entfernt. "Ich muss vorsichtig sein, was ich sage. Diese Leistung ist weder zu erklären noch zu entschuldigen. Mehr möchte ich nicht sagen. Ich bitte um Verständnis", war Kunkel auf der Pressekonferenz bitter enttäuscht und sichtlich geladen.

SF Lotte: Buchholz - Dan. Gataric, Nauber, Willers, Hohnstedt – Shapourzadeh (86. Engelmann), Wingerter, Chahed, Dal. Gataric – Fischer (68. Schmidt), Prokoph (79. Beccaria) Rot-Weiß Oberhausen: Krol - Hötte, Nowak, Borutzki, Schneider - Sindi (46. Watahiki), Asaeda, Grumann (46. Watahiki), Mützel - Talarski, Lekesiz (56. Terranova). Schiedsrichter: Martin Thomsen. Tore: 1:0 Sindi (14., Eigentor), 2:0 Fischer (38.), 3:0 Dalibor Gataric (73.), 3:1 Terranova (78.), 4:1 Schmidt (80.). Gelbe Karten: -. Borutzki, Schneider. Zuschauer: 972.

Das durfte dem Oberhausener Übungsleiter vor 972 Besuchern - darunter knapp 200 RWO-Fans - auch niemand verübeln. Der Doppelabsteiger präsentierte sich von Beginn an katastrophal. Ohne Lauf- und Einsatzbereitschaft, ohne Willen, ganz zu Schweigen von Esprit und Spielwitz überließen die Gäste den starken Hausherren das Geschehen und schauten nur zu. Dalibor Gataric (5.), Gerrit Nauber (7.), Roman Prokoph (9.) und Marcus Fischer (9.) hätten schon in der Anfangsphase für klare Verhältnisse sorgen könne, scheiterten aber entweder am Aluminium (Naubers Kopfball ging an die Latte) oder am einzigen guten Oberhausener - Schlussmann Thorben Krol. Doch der 19-Jährige konnte nicht alles halten, was auf sein Tor prasselte. So war es schließlich Karoj Sindi (15.), der nach einem Durcheinander in der RWO-Defensive die Kugel ins eigene Netz beförderte. "Wir haben unheimlichen Druck ausgeübt. Aber die Oberhausener haben es uns auch einfach gemacht. Der Gegner war an diesem Tag schwach", bilanzierte Lottes Fischer, der nach über 350 Tagen Verletzungspause sein Comeback feierte. Und was für eine Rückkehr!


Während der nicht zu stoppende Fischer der Oberhausener Abwehr große Kopfschmerzen bereitete und in der 29. Minute nach einem Bock von Marvin Grumann, der für Rhys Tyler in die Mannschaft gerückt war, noch an Krol scheiterte, sollte es acht Minuten später aber wieder im RWO-Kasten klingeln. "Es war ein tolles Gefühl. Endlich ist die Leidenszeit vorüber und ich kann das tun, was ich am liebsten mache: Toreschießen", freute sich "Fischi" über seinen starken Kopfballtreffer (37.). "Der Gegner hatte sich auf Fischer wohl nicht so gut eingestellt. Ich wollte die Oberhausener mit Fischis Comeback überraschen", sagte Lottes Trainer Mike Walpurgis. Das war ihm auch gelungen.

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Aber nicht nur Fischer brachte RWO in arge Nöte. So vergab das Ex-Kleeblatt Tobias Willers, der eine starke Partie absolvierte, nur zwei Minuten nach dem Seitenwechsel das 3:0. Dieses verpasste auch der bärenstarke Amir Shapourzadeh (53.), der mit einem Foulelfmeter - Hiromu Watahiki hatte seinen Gegenspieler nicht regelkonform bearbeitet - an Krol scheiterte. Wer dachte, dass spätestens nach dieser Glanztat Krols dessen Kollegen ihren Tiefschlaf beenden würden, wurde enttäuscht.

"Für diese Mannschaft gibt es keine freien Tage mehr!"

Auch wenn RWO den Gegner in dieser Phase weitestgehend von dem eigenen Gehäuse fern halten konnte, war von Aufbäumen keine Spur zu sehen. Lotte schaltete einen Gang zurück und tat nicht mehr als nötig. Als es den Sportfreunden zu langweilig wurde, schalteten sie wieder einen Gang hoch und schon rappelte es in der Oberhausener Kiste. Eine Co-Produktion der Gataric Zwillinge, Danijel flankte auf Dalibor, wobei sich Domink Borutzki verschätzte und Dalibor zirkelte den Ball in den Giebel - 3:0 (72.), sein achter Saisontreffer. Mike Terranovas Treffer (79.) sollte nicht mehr als Ergebniskosmetik sein. Das Endresultat schraubte Dennis Schmidt (81.) auf 4:1 hoch. Am Ende hätten sich die Oberhausener, die sich in Manier eines Absteigers präsentierten, über eine höhere Abreibung nicht beschweren dürfen.

Nach der offiziellen Pressekonferenz konnte RevierSport Kunkel doch noch ein paar Worte entlocken. "Ich bin von der Mannschaft schwer enttäuscht. In der ersten Halbzeit hätte Lotte auch ohne Torwart spielen können. Wir werden jetzt tief in die Analyse gehen." Das Wochenende erklärte Kunkel für gestrichen: "Für diese Mannschaft gibt es keine freien Tage mehr!"

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