Während die Gäste von der Sonnenblume den verdienten Aufstieg feierten, schlichen die Oberbilker mit gesenkten Köpfen vom Platz. Nicht einmal, weil sie zu dem Zeitpunkt definitiv nach zehn Jahren aus der Oberliga Niederrhein abgestiegen waren, das war längst klar, viel mehr, weil sie wieder einmal dem haushohen Rivalen lange Zeit Paroli geboten und dennoch nichts Zählbares mitgenommen haben.
Schon vor dem Spiel waren die Hoffnungen geschwunden. Ehrenpräsident Heinz Schneider lieferte im Stadionmagazin folgendes Vorwort: „Zehn Jahre Oberliga Niederrhein haben wir hinter uns gebracht. Wir haben uns immer erfolgreich gegen den Abstieg gewehrt. Es gab Höhen und Tiefen. Nach einem Abstieg folgt auch wieder ein Aufstieg“, hob der langjährige Erste Vorsitzende den Kopf.
Nach der Niederlage wirkte auch Francisco Carrasco nicht niedergeschlagen: „Abgestiegen sind wir lange vorher. Wenn wir dieses Eiertor mit zehn Mann wegen der Verletzung nicht kassiert hätten, wären wir nicht als Verlierer vom Platz gegangen“, lag es für den TuRU-Trainer nicht an diesem Spiel gegen den designierten Aufsteiger aus Velbert. „Hätten wir mal die gesamte Saison über so diszipliniert gespielt wie in den letzten Wochen“, ärgerte sich Carrasco über den Saisonverlauf, um dann direkt nach vorne zu blicken:
„Die Kette bleibt uns fast komplett erhalten. Auch einige Neuzugänge konnten wir schon vorstellen. Die Kaderplanung ist aber noch nicht abgeschlossen“, lieferte der Ex-Baumberger erste Fakten zur neuen Saison in der Landesliga, die definitiv mit Carrasco an der Seitenlinie bestritten wird. „Jetzt muss auch ich erstmal runterfahren. Die Saison war hart und lang. Der Vorstand um Manuel Rey arbeitet ruhig, besonnen und gut mit mir zusammen. Eine Marschrichtung für die Landesliga kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht nennen“, wollte der Trainer noch nicht verkünden, ob zum Start mit dem direkten Wiederaufstieg geplant werden kann.
„Mein Co-Trainer wechselt leider, doch auch auf dieser Position werden wir eine Lösung finden“, freute sich Carrasco jetzt schon auf eine neue Herausforderung in der Landesliga.
Mit TuRU Düsseldorf verliert die Oberliga Niederrhein erst einmal einen ihrer Dinos. Auf bislang noch unbestimmte Zeit. Damit kämpft der MSV Düsseldorf als letzter verbliebener Oberligist in der Landeshauptstadt nur noch alleine gegen den Abstieg.