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KFC: Kenianer im Test
Aus den Slums in die Seidenstadt

KFC: Zwei kenianische Nationalspieler
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Fast jeder NRW-Ligist leistet sich mindestens einen Ex-Profi. Viktoria Köln hat dabei mit Mike Wunderlich die schillerndste Persönlichkeit in seinen Reihen.

Aber auch im Revier tummeln sich etliche Hochkaräter. Gerald Asamoah trainierte monatelang beim VfB Hüls. In Schermbeck geht der togolesische Nationalspieler Nassirou Ouro-Akpo auf Torejagd und zuletzt sicherte sich die Spielvereinigung Velbert die Dienste des Ex-Schalkers Christian Mikolajczak. Klar, dass der KFC da nicht nachhinken will.

Die Uerdinger haben allerdings keine ehemaligen Bundesliga-Akteure im Fokus, sondern gleich zwei aktuelle Nationalspieler. Kevin Kiruthi-Kimani und Kevin Otiech-Opiyo sind bereits für die Auswahl Kenias aufgelaufen. Kiruthi-Kimani ist dabei der Bekanntere. Der 22-jährige offensive Mittelfeldspieler ist gerade erst zu Kenias „Fußballer des Jahres“ gewählt worden.

Das Duo kickt in seiner Heimat bei Mathare United. Der Verein hat sich selbst den Spitznamen „Slum Boys“ gegeben. Der Klub wurde 1994 in den Slums der Hauptstadt Nairobi gegründet, der Klub nach dem großen Vorbild aus Manchester benannt. Zu Beginn waren sie Außenseiter, die nur müde belächelt wurden.

Doch bereits vier Jahre später schafften es die Sportler, ihr Loser-Image abzulegen. Damals entschied noch der Ein-Parteien-Präsident per Dekret, wer in die erste Liga aufsteigen darf. Und die Mannschaft überzeugte ihn. Seither kicken die Slum Boys in der Premier League, holten 2008 sogar den Titel und haben mit Dennis Oliech, der beim französischen Erstligisten AJ Auxerre spielt, auch schon einen namhaften Kicker hervorgebracht.

Der Kontakt zu den beiden Kenianern hat Nico Claesen hergestellt. Der ehemalige 36-fache belgische Nationalspieler, der auch schon beim VfB Stuttgart spielte, betreut Kiruthi-Kimani und Otiech-Opiyo, die am Montag in der Uerdinger A-Jugend mittrainierten und seit Mittwoch bei der Ersten sind. „Wir werden uns die Jungs anschauen“, berichtet KFC-Trainer Jörg Jung.

Ob und vor allem für wann der KFC das Duo verpflichten will, steht allerdings in den Sternen. Weil die Transferperiode seit dem 31. Januar offiziell beendet ist, gestaltet sich ein sofortiger Transfer schwierig. „Für Ausländer gilt ebenfalls die Regel, dass sie im letzten halben Jahr nicht gespielt haben dürfen“, erklärt Peter Pachur. Der Justiziar des Westdeutschen Fußball- und Leichtathletikverbandes schiebt nach: „Es kommt also darauf an, was der kenianische Fußballverband in seine Bestätigung schreibt. Generell gilt aber, dass Spieler, die nach dem 31. Januar verpflichtet werden, ihre Spielberechtigung erst am 1. Juli erhalten.“

Für Jung stellt sich diese Frage (noch) nicht. „Die beiden sollen sich erst einmal vorstellen und zeigen, was sie drauf haben. Danach werden wir entscheiden.“

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