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KFC: Interview
Jung appelliert an die Ehre

KFC: Jung über Schwachstellen und Aussichten
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Beim KFC herrscht Ernüchterung. Der Aufsteiger hat sich den Durchmarsch in die Regionalliga auf die Fahne geschrieben, aber das ist kein Selbstläufer.

Das muss der Klub trotz großer finanzieller Anstrengungen durch Boss „Lakis“ feststellen. Seit sechs Spielen warten die Krefelder bereits auf einen Sieg. Die desolaten Vorstellungen der letzten Wochen haben am letzten Spieltag sogar dazu geführt, dass Uerdingen von den Relegationsplätzen gerutscht ist. Dabei hatte der Klub einen direkten Aufstiegsplatz angepeilt.

Selbst der Trainerwechsel von Peter Wongrowitz hin zu Jörg Jung hat die Spieler nicht aus ihrer Lethargie befreit. Sie nehmen die Aufgaben zu locker. Zu oft hat sich das Team selbst geschlagen, weil es den Gegner nicht ernst genommen hat. Zu oft leistet sich vor allem die Defensive Patzer, die auf Unkonzentriertheit zurückzuführen sind. RS sprach mit Jung über den Zustand der Mannschaft und fragte nach, ob die Operation Aufstieg überhaupt noch machbar ist.

Herr Jung, warum kann der KFC nicht mehr gewinnen? Wir sind in einer schwierigen Situation. Ergebnisse spiegeln immer die gezeigte Leistung wieder. Also müssen wir uns nicht wundern, dass wir den Anschluss zu den direkten Aufstiegsplätzen verloren haben. Aber daran sollten wir auch gar nicht mehr denken. Erst einmal müssen wir unsere Probleme lösen und davon haben wir genug.

Welche Probleme haben sie in den letzten vier Wochen seit Ihrer Amtsübernahme ausgemacht?

Ich habe feststellen müssen, dass viele Leute denken, dass es nach dem Aufstieg so gut weiter laufen würde. Aber wenn man nicht für den Erfolg arbeitet, wird man eines Besseren belehrt. Bereits zu Saisonbeginn waren einige Spiele dabei, die zwar vom Resultat her in Ordnung, aber ganz bestimmt nicht gut waren. Da hätten schon die Alarmglocken schrillen müssen.

Ist die Mannschaft folglich zu sehr von sich überzeugt?

So würde ich das nicht sagen, allerdings muss ich das Denken der Spieler durch viele Gespräche verändern. Wir müssen ein verschworener Haufen werden. Erfolg kann man nur als Einheit haben.

Warum hat sich der Egoismus eingeschlichen?

Es gibt nicht nur einen Grund für die aktuelle Lage, sondern sehr viele. Die müssen wir allerdings intern lösen. Es bringt nichts, wenn ich solche Dinge in der Öffentlichkeit bespreche. Ich habe etliche Sachen klar angesprochen und erwarte in der Rückrunde eine Reaktion. Ich habe aber keine Zauberformel, sondern es sind Prozesse, die fruchten müssen.

Sie haben 31 Mann im Kader. Werden Sie ihn jetzt verkleinern

Natürlich, denn diese Zahl ist indiskutabel. Wenn man so viele Akteure hat, müssten alle Positionen doppelt besetzt sein. Aber dem ist nicht so. Ich habe auf einigen Positionen sieben oder acht Spieler, auf anderen gar keine Alternative. Die optimale Stärke sehe ich bei 22, 23 Spieler.

Am Samstag steht das Diebels-Niederrheinpokalspiel beim SV Budberg an. Gegen den Landesligisten zählt nur ein Sieg, oder?

Ja. In dieser Begegnung können die Jungs für die Ehre spielen und beweisen, dass nicht alles schlecht ist. Für den SV ist es das Spiel des Jahres und vielleicht müssen wir auch auf Asche ran. Aber wir wollen den Jahresausklang positiv gestalten, selbst wenn es nach den letzten Wochen schwierig ist.

Ist der Aufstieg noch möglich?

Köln und Siegen sind sehr weit weg. Wir müssen nun die Relegationsplätze ins Auge fassen und die sind mit Sicherheit erreichbar.

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