Aachen II - VfB Hüls 0:2

VfB Hüls siegt am Aachener Tivoli

Zum Start in die letzte NRW-Liga-Saison musste Thon gleich auf vier eigentlich gesetzte Akteure verzichten. Der langjährige Kapitän Engin Yavuzaslan (Schulterverletzung), Neuzugang Marvin Schurig (Syndesmoseband), Glen Akama-Eseme (Schulterverletzung) sowie Matthias Krantz (Urlaub) standen dem Weltmeister von 1990 nicht zur Verfügung. Von Beginn an vertraute Thon gleich vier Neuzugängen. Marvin Pachan wirbelte als rechter Außenverteidiger. Mykola Makarchuk und die beiden Rückkehrer Sebastian Senger sowie David Piorunik gaben dem VfB-Mittelfeld mehr Stabilität. Aachens Coach Ralf Aussem bot mit Innenverteidiger Patrick Ajani und Stürmer Denis Pozder nur zwei Neuzugänge in der Anfangsformation auf.

Hüls-Trainer Olaf Thon ging bereits mit einem guten Gefühl in die Partie in Aachen: „Wir haben eine lange Vorbereitung mit vielen Testspielen hinter uns. Da weiß man dann nie so genau, wo man steht. Gegen starke Gegner aus der Regionalliga haben wir uns sehr gut verkauft. Das ließ schon erahnen, dass wir gut in die Saison starten würden.“

Im weiten Rund des 32.960-Zuschauer fassenden neuen Tivolis verloren sich knapp 200 Zuschauer. 50 Fans aus Marl sorgten für lautstarke Unterstützung der VfB-Spieler. Beide Mannschaften boten den Zuschauern bei Regen auf einem rutschigen Rasen einen eher verhaltenen Beginn. Dabei hatten die Hausherren deutlich mehr Ballbesitz. Allerdings sprangen dabei kaum Torchancen für die Aussem-Elf heraus. So setzte Fabian Bäcker schon nach drei Minuten einen Schuss knapp neben das Tor des neuen VfB-Kapitäns Tobias Rantzow, während Pozder einen strammen Schuss aus 18 Metern am Hülser Kasten vorbei setzte (15.).

Auf der anderen Seite tat sich der VfB in den Offensivbemühungen zunächst recht schwer. So fiel die Führung für die Gäste nach einer Standardsituation. In der 22. Minute brachte Yakup Köse den ersten Eckball der Hülser hoch in die Strafraum. Torhüter Jared Jorzig flog am Ball vorbei und VfB-Verteidiger Michael Planhof flog völlig frei heran und köpfte den Ball wuchtig zum 1:0 für den VfB in die Maschen des Aachener Tores.

Nach der Hülser Führung verstärkten die Alemannen ihre Offensivbemühungen, während sich die Mannschaft von Olaf Thon zurückzog und auf Konter lauerte. Bei einem Freistoß von Lennart Hartmann aus 25 Metern klärte Hüls-Torhüter Rantzow mit einer Glanzparade zur Ecke (35.). Kurz vor dem Halbzeitpfiff scheiterte Narciso Lubasa aus kurzer Distanz an Rantzow (43.). „Es war eigentlich ein sehr verhaltenes Spiel von beiden Mannschaften in der ersten Halbzeit. Bei Standardsituationen sind wir sehr stark und sind so auch in Führung gegangen“, bilanzierte Thon die ersten 45 Minuten.

Die zweiten 45 Minuten entwickelten sich zu einem spannenden NRW-Liga-Duell. Aachen war bestrebt, den Ausgleich zu erzielen, fand gegen die gut stehenden Hülser aber kaum noch Mittel. Der VfB Hüls spielte ebenfalls munter mit und erarbeitete sich zahlreiche Chancen, um die Führung auszubauen. In der 47. Minute hämmerte Michael Planhoff einen Ball mit einer Direktabnahme um Millimeter am rechten Pfosten vorbei. Stürmer Timur Karagülmez scheiterte in einer Eins-zu-eins-Situation am Aachener Schlussmann Jared Jorzig (65.). Wenig später hatten die Gäste Glück, als Fabian Bäcker einen Schuss aus 14 Metern nur an den rechten Pfosten des Hülser Tores setzte (70.).

In der Schlussphase der Partie entwickelte sich ein Spiel mit vielen Scharmützeln. Schiedsrichter Tobias Altenheger musste zahlreiche Gelbe Karten verteilen und stellte in der 83. Minute Patrick Ajani mit Rot vom Platz, nachdem er Karagülmez angespuckt hatte. In Überzahl hatte der VfB nun leichtes Spiel. Kadir Mutluer startete aus dem Mittelfeld Richtung Alemannia-Tor und lupfte den Ball über den herauseilenden Torhüter Jorzig zum 2:0 für Hüls in den Kasten (86.). Sekunden vor dem Schlusspfiff hätte der eingewechselte Torsten Stondzik noch auf 3:0 erhöhen können, schoss aber den Aachener-Torhüter an.

„Unser Torhüter hat das Spiel in der zweiten Halbzeit noch lange offen gehalten. Auch hatten wir eigentlich noch genug Zeit das Ergebnis zu korrigieren. Wir haben dann aber sehr ideenlos gespielt. Wenn man so auf den Platz geht und meint, man gewinnt die Spiele so, werden wir in dieser Saison wohl noch öfter enttäuscht sein und den Gegner beglücken müssen“, analysierte Aachens-Trainer Aussem.

Erfreut über den Dreier zum Saisonauftakt war indes Thon: „Unser Spiel war auf Konter angelegt und so haben wir auch das 2:0 gemacht und hätten durchaus auch das 3:0 machen können. Unterm Strich muss ich mit meiner Mannschaft sehr sehr zufrieden sein.“ Fußball-Lehrer Thon fand gleich noch lobende Worte für einen Spieler, der gar nicht auf dem Platz stand und auch nicht zum Kader des VfB gehört: „Ich möchte mich bei Gerald Asamoah bedanken, der eine große Spende für die Mannschaftskasse geleistet hat. Auch hat er in sieben von unseren 17 Trainingseinheiten die Spieler mitgerissen und gute Laune verbreitet.“