Sondern gleichzeitig auch eine ganz bittere Pille für Coach Heiko Scholz: „Dass wir ausgerechnet im letzten Heimspiel der Hinrunde zu Hause verlieren müssen, ist enttäuschend. Aber es zeigt auch, dass niemand mit einem Durchmarsch von uns rechnen soll.“
Stimmt, denn während RWE enteilt, bleiben Velbert oder der ETB dran. Die Hausherren waren zu Beginn zwar sehr stark und setzten Rhynern zu, doch die Gäste befreiten sich aus der Umklammerung. David Schmidt erzielte nach einer Ecke von Dominik Lipki das 1:0 für den Underdog. Trainer Michael Lusch war begeistert: „Das war sensationell. Ich muss der Mannschaft ein großes Kompliment machen. Wir haben die Anfangsphase gut überstanden. Wir waren sehr zweikampfstark und diszipliniert. Unsere Belohnung war dann die Führung.“
Nach dem Seitenwechsel drehten die Germanen noch einmal auf und erhöhten das Tempo. Der frisch eingewechselte Christopher Thomassen besorgte ebenfalls nach einem Eckball den 1:1-Ausgleich (66.). „Danach sind wir aber viel zu lasch mit unseren Chancen umgegangen“, ärgerte sich Scholz. „Wir hätten noch vier Stunden spielen können, ohne einen weiteren Treffer zu erzielen. Das darf einfach nicht passieren.“
Die Westfalia zeigte sich indes nicht geschockt und schlug zurück. Einen sehenswerten Konter über Björn Traufetter und Florian Gehrmann schloss der mitgeilte Verteidiger Nils Naßhan zum 2:1-Endstand ab (69.). Das war der dritte Sieg innerhalb der letzten acht Tage für die Hammer. Lusch war überglücklich: „Windeck hatte nachher nur noch nach Standards seine Chancen. Im Spiel haben wir das richtig gut gemacht.“
Dass er nicht nur seinen Klub aus dem Keller, sondern gleichzeitig auch noch seinem Ex-Verein Rot-Weiss Essen geholfen hat, freut Lusch umso mehr: „Das Selbstvertrauen ist bei uns gestiegen, das merkt man den jungen Burschen auch an. Deshalb kommen solche überraschenden Ergebnisse, die mit Sicherheit niemand auf der Rechnung hatte, auch zu Stande.“ Scholz war indes bedient: „Deren Keeper Dennis Wegner hat zwar überragend gehalten, dennoch haben wir ganz einfach zu wenig Fußball gespielt. Doch spätestens jetzt wissen meine Spieler, dass die Sache sicherlich kein Selbstläufer wird.“