Denn Dr. Alexander Tillmann, 2. Vorsitzender der Westfalen, sieht den Traditionsverein wirtschaftlich und sportlich auf einem guten Weg.
Herr Tillmann, wann wird das neue Schmuckstück der EVORA-Arena fertig?
Das wird in dieser Saison wohl nichts mehr. Durch den Dauerfrost im Winter haben sich die Arbeiten stark verzögert. Daher war unser Plan, die Tribüne zum Heimspiel gegen den SC Wiedenbrück einweihen zu wollen, leider nicht zu halten. In der vergangenen Woche sind aber die Vorarbeiten fortgesetzt worden, so dass in den nächsten Tagen das Betonfundament fertig gestellt sein wird. In etwa 14 Tagen kommen die ersten Stahlträger, und dann sieht man von der immerhin schon mal etwas. Ich denke, dass die Eröffnung der Tribüne im Sommer stattfinden wird.
Wie groß ist das Loch, das durch das 1,2-Millionen-Projekt in die Vereinskasse gerissen wird?
Da ist überhaupt kein Loch, sondern die Tribüne ist zu 100 Prozent finanziert. Der Verein ist in einer Phase sich wirtschaftlich weiter zu konsolidieren. Wir entwickeln gerade eine Marketing-Offensive, um die Unternehmen in der Stadt wieder mehr an die HSV zu binden. Allerdings ist da die Konkurrenz durch die Handballer des ASV Hamm, die auf dem Sprung in die erste Liga sind, doch recht groß.
Das heißt, mehr als NRW-Liga ist für die Hammer Spielvereinigung erst einmal nicht möglich?
Das kann man schlecht sagen, zumal wir diese Klasse in der vergangenen Saison nur so eben halten konnten und auch in der laufenden Serie noch längst nicht gesichert sind. Wir haben aber die Weichen in die richtige Richtung gestellt, denn die Trainer Hans-Werner Moors für die erste Mannschaft und Christian Bentrup für die U23 harmonieren sehr gut mit dem Sportlichen Leiter Manfred Balcerzak. Er ist ein alter Bekannter im Verein, daher waren wir froh, dass wir ihn im Sommer des vergangenen Jahres für diese Aufgabe gewinnen konnten.
Fußballklubs, die finanziell nicht auf Rosen gebettet sind, sind meist auf eine gute Nachwuchsförderung angewiesen. Welche Fortschritte macht die HSV in diesem Bereich?
Ein entscheidender Schritt war der Aufstieg der zweiten Mannschaft in die Bezirksliga. Dadurch ist der Abstand zwischen den beiden Senioren-Teams nicht mehr ganz so groß. Auch in der Jugend haben wir in Sven Heinze als Leiter der Nachwuchsabteilung den richtigen Mann gefunden. Für die A-Junioren ist der Sprung in die NRW-Liga oft zu groß, die U23 aber als Zwischenstation nicht immer interessant genug. Kevin Lanzendörfer ist allerdings ein Beispiel dafür, wie man es aus dem eigenen Stall in die erste Mannschaft schaffen kann.