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Speldorf - Schermbeck
„Angsthasenfußball in Perfektion“

Speldorf: „Angsthasenfußball in Perfektion“
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Dem Auswärtssieg in Kleve folgte nun eine Blamage gegen das bisherige Schlusslicht. Die 1:2-Pleite gegen Schermbeck hat Speldorf völlig aus der Bahn geworfen.

„Anspruch und Wirklichkeit klaffen bei uns weit auseinander“, schimpfte Coach Dirk Wißel. „Wenn es nach dem Gerede der Spieler gehen würde, wären wir Spitzenreiter. Aber ich frage mich immer wieder, warum denn keiner meiner Jungs bei der WM dabei ist.“ Sein Zusatz: „Ganz einfach: „Erzählen bringt keine Punkte. Das war Angsthasenfußball in Perfektion.“

Die Gäste strotzen hingegen vor Selbstvertrauen. In der 33. Minute nahm sich Seyit Ersoy aus 22 Metern ein Herz und donnerte das Leder unhaltbar für Keeper Marcel Grote zum 1:0 für den SVS in die Maschen. „Was der kann, kann ich auch“, hat sich wohl Sascha Siebert gedacht. Denn der Routinier legte mit einem gefühlvollen Freistoß aus rund 35 Metern das 2:0 für Schermbeck nach (45.). Grote war erneut machtlos, weil das Leder vom Innenpfosten den Weg ins Tor fand. „Das war ein Traumtor“, schnalzte Martin Stroetzel mit der Zunge. „Sascha hat in dieser Liga überragende Fähigkeiten und hat sie jetzt endlich mal gezeigt.“ Besonders zufrieden war Stroetzel mit dem Startelf-Debüt von Yves Lupito. „Zusammen mit Seyit haben wir nun eine klasse Sturmduo. Die beiden harmonieren klasse.“

In der Halbzeitpause hat es bei den Mülheimern dann gescheppert. „Dass die nach dem Wechsel Druck aufbauen würden, war uns klar. Denn unsere Kabine lag direkt daneben und dort war richtig Terz in der Bude“, hat Stroetzel die lautstarke Ansprache Wißels deutlich gehört. „Ich habe eine Schimpfkanonade abgelassen“, säuerte Wißel. „Ich habe die Leute gefragt, ob sie auch den Gestank gerochen haben. Denn jeder bei uns hatte die Hosen voll. Dabei habe ich eine Truppe auf dem Platz, die vom Durschnittsalter her 30 Jahre alt ist. Das darf einfach nicht passieren.“

Auch die Ergebniskosmetik in der 90. Minute durch Oktay Güney konnte Wißel nicht beruhigen. „Wir haben mehr Pässe nach hinten als nach vorne gespielt. Wir werden uns Gedanken machen, in der Winterpause einige Spieler anderweitig zu beschäftigen.“ Übersetzt: Es wird aussortiert.

Während in Speldorf der Baum brennt, herrscht in Schermbeck Aufbruchstimmung: „Der Dreier war verdient, weil wir in der ersten Halbzeit einfach die bessere Mannschaft waren“, freute sich Stroetzel.

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