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SV Schermbeck II
"Ich kann ihn gar nicht rauswerfen"

SV Schermbeck II: Rauswurf unmöglich
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Trainer Oliver Dirr gehen beim A-Ligisten SV Schermbeck derzeit die Spieler aus. Hinzu kommt noch, dass die Mannschaft im Abstiegskampf steckt.

Gerade einmal neun Punkte hat der SV in den bisherigen 13 Spielen sammeln können. Doch anstatt sich auf den Kampf um den Klassenerhalt konzentrieren zu können, muss sich Dirr mit den unterschiedlichsten Problemen beschäftigen, die einer gewissen Kuriosität nicht entbehren.

Die erste Baustelle betrifft Dirrs alte Position – das Tor. Die eigentliche Stammkraft Maik Peschke arbeitet als Polizist und schafft es nur selten zu den Partien. Deswegen wurde ein neuer Mann verpflichtet, der nun aber nicht mehr auffindbar ist. „Wir hatten einen Torwart zum Probetraining und haben ihn dann verpflichtet. Er ist bei uns spielberechtigt, aber seitdem nicht mehr auffindbar“, berichtet der Übungsleiter, der ein eigenes Comeback zwischen den Pfosten ausschließt. „Das ist für mich nicht mehr möglich.“ Darum wird Tobias Schlepps am Sonntag das Gehäuse hüten.

Im Mittelfeld fehlen der SV-Reserve gleich zwei Leistungsträger, wobei die Gründe kaum unterschiedlicher sein könnten. Einen erfreulichen liefert Kevin Lachs, der den Sprung von der A- in die NRW-Liga geschafft hat. „Das ist ja auch das Ziel,“ sagt Dirr, der diesen Aufstieg als „gigantisch“ bezeichnet.

Ganz anders sieht die Lage bei Daniel Borutta aus, der aus dem Kader gestrichen werden soll. Doch selbst das funktioniert nicht, wie der Trainer erklärt. „Ich kann ihn gar nicht rauswerfen, weil ich ihn seit acht Wochen nicht erreichen kann. Er meldet sich einfach nicht, deswegen gehe ich davon aus, dass das Thema beendet ist", ist Dirr über das Verhalten seines Schützlings enttäuscht. „Das ist einfach keine Art. Er kostet ja auch ein paar Euro Spritgeld, da kann man sich wenigstens vernünftig Verhalten.“

Überhaupt hat Dirr kein Verständnis für einige Phänomene der heutigen Zeit. „Wenn sich jemand per SMS krank meldet, dann ist da immer ein fader Beigeschmack. Man kann doch auch kurz anrufen, aber anscheinend ist das den Spielern nicht mehr zu vermitteln.“

Bis zur Winterpause kann es deshalb nur darum gehen, die Begegnungen so gut es geht über die Bühne zu bringen. „Zum Glück habe ich ein gutes Verhältnis zur dritten Mannschaft und den Alten Herren, so dass da immer wieder Spieler aushelfen“, verrät Dirr. Zum Jahreswechsel soll der Kader dann möglicherweise verstärkt werden, was allerdings nicht einfach sein dürfte. „Wer möchte schon zu einer Reservemannschaft kommen, die unten drinsteht“, fragt Dirr.

Auch wenn es mit den neuen Spielern nichts wird, ist der Trainer zuversichtlich, dass es mit dem Ligaverbleib klappt. „Wir werden uns knüppelhart vorbereiten und besonders die Fitness verbessern“, kündigt er an, weißt aber auch darauf hin, dass er keine Wunder vollbringen kann. „Ich kann aus einem Esel kein Rennpferd machen. Es müssen einfach alle Jungs den Ernst der Lage erkennen“, fordert Dirr und fügt hinzu: „Bis jetzt haben das einige nicht gemacht.“

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