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Gladbeck: Adler Ellinghorst will den "schlafenden Riesen" wecken
„Gute Spieler kommen nicht für 'ne Currywurst“

Gladbeck: Adler Ellinghorst will den "schlafenden Riesen" wecken

„Wir wollen natürlich auch wieder für Furore sorgen“, so die forsche Aussage Franco Busus, der seit Saisonbeginn die Fäden bei Adler Ellinghorst in der Hand hält. Im letzten Jahr sorgte der Gladbecker Verein für eben diese Furore, als er als Aufsteiger die Liga ordentlich durcheinander wirbelte. In der laufenden Saison ist der einstige Wirbelsturm um einige Windstärken zurückgegangen und ausgerechnet in den Gladbecker Derbys immer wieder zu einem ganz lauen Lüftchen erschlafft.

Busu übernahm die Adler mitten in der Vorbereitung auf die aktuelle Spielzeit, nachdem der eigentlich vorgesehene Mann für den Posten kurzerhand absagen musste. Derzeit rangiert Ellinghorst auf dem achten Tabellenplatz der Gelsenkirchener A 1, nach oben als auch nach unten geht nicht mehr viel. „Wir wollen noch ein, zwei Plätze nach vorne klettern und was noch wichtiger ist: Wir wollen auch mal ein Gladbecker Derby gewinnen“, gibt der Trainer die Marschroute für die zweite Saisonhälfte vor. Ob Schalke gegen Dortmund, Leverkusen gegen Köln oder Oberammergau gegen Unterammergau. Gegen die Lokal-Rivalen geht es ums Prestige, Niederlagen tun mehr weh. Umso bitterer, dass Busu mit seinen Mannen in der Hinrunde immer als Verlierer nach den umkämpften Derbys gegen die Nachbarn das Feld verlassen musste.

Das größte Adler-Problem in dieser Spielzeit ist die Offensive. 23 Treffer sind zu wenig um sich in der Spitze zu etablieren, das weiß auch Busu. „Unsere mangelnde Chancenverwertung war das Hauptproblem, bei einigen da schlummert noch einiges“, ist sich der Trainer um die Stärke seines Teams bewusst, das für den Angriff eine erhoffte Neuverpflichtung in der Winterpause nicht realisieren konnte.

Am Abschlussproblem gilt es für die Ellinghorster zu arbeiten, ein anderer Störfaktor ist dafür umso schwerer in den Griff zu bekommen: Verletzungen vieler Stammkräfte machten dem Trainer immer wieder einen Strich durch die Rechnung. „In der ersten Serie habe ich 28 Spieler eingesetzt. Die eigentliche Mannschaft, die auch vor fast zwei Jahren aufgestiegen ist, haben wir in der Form noch nicht gesehen.“

Mittelfristig will der Trainer sich mit seiner Truppe da etablieren, wo sie schon letztes Jahr am Ende standen – in der Spitzengruppe. Und längerfristig?

„Logisch, das Ziel ist langfristig immer der Aufstieg, aber wir haben viele in der Mannschaft, die nach der Saison aufhören.“

Für den Trainer gilt es also jetzt bereits die Augen nach möglichen Verstärkungen für die Spielzeit 08/09 offen zu halten. Das liebe Geld spielt aber natürlich auch wieder eine Rolle. „Gute Spieler kommen nicht für 'ne Currywurst“ - selbst im Ruhrpott nicht. Somit geht es neben der „Kohle“ darum, persönliche Kontakte aufzubauen, um die erhofften „drei bis vier Neuen“ an Land zu ziehen. Mit A-Jugendlichen und Kickern aus der zweiten Elf wird der Kader zur nächsten Spielzeit zudem komplettiert.

Derzeit gibt es keine Anzeichen dafür, dass Akteure den Verein verlassen, aber Busu kennt die Gesetze, die auch im Amateurfußball gelten. „Treueschwüre können am Ende der Saison nach hinten los gehen.“ Zwar sei die Kameradschaft „sehr gut“, aber wenn ein anderer, möglicherweise höherklassiger Club anklopft, sind diese Treueschwüre dann oft nur leere Worthülsen gewesen.

Trotz der vielen kleineren Problemchen, mit denen Busu umgehen muss, ist er froh bei den Adlern, die der erste Vorsitzende als "schlafenden Riesen" titulierte, an der Seitenlinie zu stehen. „Ich bin mit den Gegebenheiten in Ellinghorst zufrieden. Manche Vereine holen fertige Spieler, ich bin froh, wenn ich mit jungen Talenten arbeiten kann."

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