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Nixdorff zum TSV
Schalke, VfL, Valencia, Heimaterde

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Mülheim: Heimaterde statt Schalke und Valencia
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Marc ter Stegen, Mario Götze, Yunus Malli - vor nicht langer Zeit waren das Ole Nixdorffs Gegenspieler. Die einen spielen in der Bundes-, er in der Kreisliga.

Dabei standen die Chancen für ihn, in seiner Karriere gegen Mönchengladbach, Borussia Dortmund oder auch Real Madrid und den FC Barcelona aufzulaufen, nicht immer schlecht. Real Madrid und der FC Barcelona? Keine Übertreibung! Hätte das Schicksal seine Geschichte etwas anders geschrieben, zählten die beiden spanischen Topklubs heute vielleicht zur Ligakonkurrenz.

Aber von vorne: Mit dem Fußball ging es bei Grün-Weiß Schönebeck (heute SG Schönebeck) los, dann wechselte Nixdorff zu Schwarz-Weiß Essen. Dort dauerte es nicht lang, ehe die ersten großen Revierklubs anklopften - der Wechsel zum FC Schalke 04 stand an. Dort war der Gymansiast von der U13 bis zur U15 aktiv. Im Sommer 2007 endete dann aber das Kapitel S04. Die Königsblauen hatten für die kommende Saison nicht mit einer U16 geplant und für die U17 war Nixdorff noch nicht vorgesehen.

Lockruf aus Spanien

Doch das Jungtalent war zur rechten Zeit am rechten Ort. Als Schüler des Don-Bosco-Gymansiums nahm er an einem internationalen Schulturnier in Duisburg-Wedau teil. Das Gewinnerteam aus Valencia wurde von einem Scout des großen FC Valencia gecoacht. Der Kapitän des DBGs fiel auf und wurde nach Valencia eingeladen. „Am gleichen Tag habe ich die endgültige Bestätigung von Schalke bekommen, dass ich für die kommende Saison nicht vorgesehen bin. Da war die Freude und auch die Genugtuung über das Angebot aus Spanien umso größer“, blickt Nixdorff zurück.

Trotz eines einwöchigen Aufenthalts in Valencia, währenddessen der Abwehrspieler unter anderem mit einem Tor in einem Testspiel für sich warb, war für ihn aber auch klar: „Es war für mich eine große Freude Spanien kennenzulernen, aber das Angebot aus Valencia hätte lediglich gegolten, bis meine Jugendausbildung beendet war – für mich war klar, dass ich mein Abitur in Deutschland erst abschließen will.“

Deshalb folgte nach dem kleinen Gastauftritt im sonnigen Süden Europas das Engagement beim nächsten Revierverein – dem VfL Bochum, bei dem der Essener selbst anfragte: „Der VfL wollte mich schon haben, als ich mich schließlich für Schalke entschieden habe. Dann habe ich nachgefragt, ob ich mittrainieren kann und es hat gepasst.“

In Bochum entwickelte sich der Defensivmann zum Leistungsträger und Kapitän. Dann aber kam die erste von vielen Verletzungen: Nixdorff erleidet einen Kreuzband- und Meniskusriss, fällt daraufhin acht Monate aus. Zwar kommt der Jungspieler nach dieser Verletzung wieder auf die Beine und bestreitet noch vier Spiele für die U19 des VfL, allerdings wird er kurz danach gezwungen seine Träume von der Bundesliga zu begraben: Ärzte diagnostizieren eine nicht obstruktive Kardiomyopathie, eine Erkrankung seiner Herzmuskulatur.

"Super Ausgleich neben dem Studium"

„Ich war natürlich geschockt, dass ich meinen Traum aus diesen Gründen aufgeben musste. Ich hatte schon Angebote von Zweitliga-Vereinen. Aber diese Krankheit kam auch nicht vom einen auf den anderen Tag, deshalb konnte ich mich in gewisser Weise darauf einstellen“, erinnert sich der Abiturient.

Nach einem halben Jahr Pause kehrt Nixdorff zum Landesligisten SG Schönebeck zurück, wird jedoch auch dort von seiner Herzerkrankung zurückgepfiffen. Nach einjähriger Fußballabstinenz will der Medizinstudent nun aber wieder auf den Platz zurückkehren – und zwar in der Kreisliga: „Ich muss etwas aufpassen und kann nicht dreimal wöchentlich trainieren. Da kommt mir das Kicken bei TSV Heimaterde entgegen. Zudem ist das für mich ein super Ausgleich neben dem Studium.“

Ehemaliger Drittligakeeper begleitet den Bruder

Dem Lockruf des TSV Heimaterde folgt außerdem auch sein älterer Bruder Tim, der unter anderem Drittliga-Erfahrungen im Tor von Wattenscheid 09 sammeln konnte. „Gute Freunde von uns spielen in der Mannschaft und haben uns dort eingebaut“, erklärt Nixdorff den Doppelwechsel.

Dem VfL komplett den Rücken zugekehrt hat der 19-Jährige allerdings nicht. Er zählt zum Trainerteam der U11 und hat viel Spaß an dieser Arbeit: „Es macht wirklich Laune den Jungs was beizubringen, die haben schon richtig was drauf. Ich bin sicher, wir haben ein paar dabei, die sich bald für Höheres empfehlen können“, freut sich der Assistent von Trainer Sven Thur.

Und auch wenn die Gegner in Zukunft statt Dortmund oder Schalke, TuSpo Saarn und FC Taxi Duisburg heißen, freut sich Nixdorff einfach wieder aufzulaufen: „Auch wenn es nicht ganz geklappt hat, bin ich absolut glücklich wie es zur Zeit ist. Es gibt im Leben ja noch anderes als Fußball.“

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