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FC Karnap
Kunstrasenplatz schafft neue Perspektive

Karnap: Interview mit Klaus Gutke
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Klaus Gutke, Vorstandsmitglied und Pressesprecher im Verein, erläutert den Aufwärtstrend des FC Karnap. Außerdem spricht er über den geplanten Kunstrasenplatz

Sind Sie mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden?

Das saisonale Ziel hieß und heißt „oben“ mitspielen. Ein Verein wie der FC Karnap, der einen ganzen Stadtteil repräsentiert, muss sich natürlich nach oben orientieren. Wenn die ersten Spiele nicht so liefen, wie wir uns das vorgestellt haben, dann auch nur, weil wir nicht vergessen dürfen, dass unsere Spieler keine Maschinen sind. Also, um Ihre Frage zu beantworten: Ich persönlich bin nicht unzufrieden!

Wird der FC Karnap demnächst einen Kunstrasenplatz bekommen?

Die finanziellen Verwerfungen im städtischen Haushalt könnten nicht schlimmer sein. Durch die Sparpolitik des Viererbündnisses konnte jedoch der Regierungspräsident überzeugt werden, dass die noch offenen 15 Millionen für den Essener Sport eingesetzt werden können. Das freut uns ungemein! Wie sich jedoch die Ausgabenpolitik entwickelt, wird vom Sportausschuss und schlussendlich vom Rat der Stadt Essen bestimmt. Eine Vorschlagsliste ist jedoch bereits diskutiert worden.

Und der FC Karnap ist für den weiteren Ausbau vorgeschlagen worden?

Politische Entscheidungen werden nicht über Nacht getroffen – so sollte es zumindest sein. So besteht der Essener Masterplan Sport seit 2008. Die dort getätigten Aussagen zu Sportplatzausbauten sowie Schwimmbädern wurden nach Bedürftigkeit getroffen. Wie ich persönlich meine, ein sehr durchdachter Masterplan. Nun hat sich jedoch einiges bis heute geändert. Die Bäderdiskussion wird nun separat angegangen. Die Aussagen bezüglich der Sportplatzaus- und umbauten bestehen nach wie vor. Hiernach hätte der FC Karnap also im Jahr 2011 den Kunstrasenplatz erhalten sollen.Und das wäre auch gut so.

Was zeichnet den Verein aus, insbesondere die Jugendarbeit des FC Karnap?

Unsere Jugendabteilung leistet Arbeit für nahezu 350 Kinder. 50 Prozent der Jugendlichen haben einen Migrationshintergrund. Der FC Karnap ist bisher nie in die Schlagzeilen geraten, wenn es um unsportliche Handlungen auf dem Sportplatz ging. Auch das ist ein Beweis für beste Integrationsarbeit. Und machen wir uns nichts vor: Wenn Vereine nicht über funktionierende Jugendabteilungen verfügen, werden ihre Überlebenschancen zukünftig geringer ausfallen. Die Jugend ist und bleibt – eine Binsenweisheit, ich weiß – unsere Zukunft. Die Frage, wer gefördert werden soll, liegt also auf der Hand.

Was würde ein Kunstrasenplatz in Karnap bewirken?

Grundsätzlich gilt: Kunstrasenplätze vergrößern die Attraktivität eines Klubs. Die Vereine, die bereits einen Kunstrasenplatz besitzen, bestätigen, dass die Anmeldezahlen – gerade im Jugendbereich – wachsen. Die leidtragenden Vereine sind die, die nicht über derartige Einrichtungen verfügen. Die Abstimmung erfolgt also – wie man so schön sagt – mit den Füßen. Jugendliche verlassen die Vereine ohne Kunstrasenplätze um sich Vereinen mit Kunstrasenplätzen anzuschließen.

Andere Klubs im Essener Norden haben ebenfalls große Jugendabteilungen. Müssten diese Vereine nicht auch gefördert werden?

Natürlich! Aber der Verein, der noch größere Fußballabteilungen besitzt, hat bereits Kunstrasensplätze. Und das völlig zu Recht!

Welche zukünftigen Pläne verfolgt der FC Karnap?

Sportlich kann man, nein muss man in den nächsten Jahren aufsteigen, auch um – wie bereits erwähnt – das sportliche Image und die Leistungsfähigkeit des Vereins zu steigern. Auf der anderen Seite befürchte ich folgenden Trend: Allen Essener Vereinen wird die Demografieentwicklung sowie ein anderes Freizeitverhalten, das nicht den Fußball als Hobby in den Mittelpunkt rückt, zum Verhängnis. Die meisten Vereine werden schrumpfen oder fusionieren. Wir haben noch Glück, dass wir an der Schnittstelle zu Gelsenkirchen, Bottrop und Gladbeck agieren können. So werden sich uns auch Spieler aus diesen Städten zukünftig anschließen. Die größte Herausforderung ist es, unseren FC Karnap weiterhin attraktiv für unsere Spieler, Mitglieder und Freunde zu halten.

Wie beurteilen Sie die Kreisklasse insgesamt? Hat sich in den letzten Jahren etwas verändert?

Schlimm wäre es, wenn sich nichts verändert hätte! Erfreulich ist, dass es nicht mehr die einzelnen Vereine gibt, die soviel investieren können, dass ein Aufstieg vorprogrammiert ist. Die Liga ist insgesamt ausgeglichener geworden. Wer, wie wir, die beiden Tabellenführer bzw. Tabellenzweiten schlagen kann, aber fast gleichzeitig vom Tabellenletzten einen Punkt abgenommen bekommt, kann hiervon ein Lied singen.

Und was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Mir ist neu, dass der Fußballverband Niederrhein jetzt Weihnachtsmänner beschäftigt. Daher sind Wünsche eher unangebracht und nicht diskussionswürdig. Vielmehr sollte man zurzeit schon existierende Liga-Modelle weiter pflegen: Zwei Aufsteiger beleben das Kreisligagefühl immens! Die Liga wird spannender. Die Zuschauer werden neugieriger und kommen wieder zurück auf den Fußballplatz. Nicht zuletzt leben hiervon die Amateurvereine.

Zum Schluss eine Bitte. Beenden Sie folgenden Satz: Wenn der FC Karnap in die Bezirksliga aufgestiegen ist, dann …

…feiert ganz Karnap!

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