Essen: Kreisliga kompakt

Überraschungen und echte Freunde

Kreisliga A Essen Nord-West:

Eine ganze Menge Qualität hat der FC Karnap im Vergleich zur Vorsaison eingebüßt. Top-Torwart Markus Weiss, laut Trainer David Zundler "der wohl beste Keeper der ganzen Liga", ließ sich in Karnap nicht mehr blicken und stellte den FC vor gehörige Probleme. Die sind mittlerweile mit der Verpflichtung von Sebastian Niemann annähernd gelöst.

Problematisch gestaltet sich die Lage aber auch in den Karnaper Angriffsreihen. Torjäger Lars Nübel hat sich wohl schwer verletzt, ein Kahnbeinbruch wird kolportiert. "Uns fehlen seine Tore sehr", bedauert Zundler diesen Verlust. So hatte sich der Coach in den beiden Auftaktbegegnungen gegen TuS Essen-West und Croatia nicht viel ausgerechnet. Dass beide Spiele verloren wurden und sich Karnap in der Tabelle nun vorerst ganz unten wiederfindet, war so aber nicht gedacht. Der letztjährige Zweite, der mit nur einem Punkt Rückstand auf Platz eins denkbar knapp am Aufstieg scheiterte, ist momentan weit entfernt davon, einen Spitzenplatz beanspruchen zu können. "Wir müssen uns jetzt erstmal fangen und anfangen zu punkten", will Zundler vorerst nur kleine Schritte gehen, um zurück in die Erfolgsspur zu finden. Der FC Karnap spielte in der Vorsaison wohl am Limit, doch muss jetzt aufpassen, nicht schnell in den Abstiegsstrudel zu geraten.

Äußerst erfreulich gestaltet sich indes die aktuelle Lage bei den Spitzenklubs der Liga. NK Croatia und Tabellenführer SuS Haarzopf II zeigen sich momentan besonders in großer Spiellaune. Haarzopf untermauerte mit dem höchsten Sieg des zweiten Spieltags seine Ambitionen auf einen Spitzenplatz. In Bergeborbeck gewann der Klassenprimus glatt mit 5:1 und ließ den Gastgebern kaum eine Chance.

Kreisliga A Essen Süd-Ost:

Überraschungen im Fußball sind doch das Schönste. In der A-Liga schickt sich Blau-Weiss Mintard an, für einen Coup zu sorgen. Zugegeben, 180 Minuten Ligafußball sind noch kein unbedingter Maßstab, doch die Art und Weise, wie die Elf von Trainer Kai Berges bisher auftrumpft, hat schon ein gewisses Format. "Es überrascht mich auch, wie gut die Jungs bislang mitziehen. So kann es weitergehen", freut sich der Mintarder Trainer.

Nach dem 4:2-Erfolg beim SuS Niederbonsfeld verbuchten die Blau-Weissen mit dem 3:1 gegen die DJK Borussia Byfang schon den zweiten Dreier. Nach anfänglichen Eingewöhnungsproblemen kam Mintard besser in die Partie und nahm die Zügel in die Hand. Matthias Lierhaus mit zwei Treffern und Luca Alessandrini mit dem dritten Treffer besorgten die notwendigen Zutaten für das Erfolgsrezept. Auf dem Platz stand indes auch Berges selbst. Aufgrund von akuten Personalproblemen musste sich der Coach selbst aufstellen. "Eigentlich habe ich das nicht mehr allzu oft vor. Von daher hoffe ich, dass die fehlenden Spieler bald zurückkommen werden", will sich der 40-Jährige nur noch im größten Notfall aufstellen müssen.

Seiner Mannschaft hat Berges ein neues, ballorientiertes Spielsystem einverleibt. Mintard agiert nun mit Viererkette und hütet sich deshalb davor, große Saisonziele anzukündigen. "Wir wollen noch nicht nach den Sternen greifen. Die Rückschläge werden kommen", warnt Berges vor zu schneller, zu großer Euphorie. Den Fans allerdings nach den zwei Auftaktsiegen nur den Klassenerhalt als Wunsch vorzugeben, erscheint denn auch schwierig.

Gleich vier andere Mannschaften teilen mit Mintard das Erfolgserlebnis, nach zwei Spieltagen noch schadlos dazustehen. Während Blau-Gelb Überruhr mit sechs Zählern und 7:0-Toren gemeinsam mit Mintard und Teutonia Überruhr die meisten Treffer erzielt hat und noch kein Gegentor kassierte, ist der SV Kupferdreh der Minimalist der Liga. Die Mannschaft von Michael Küster schlug zuletzt Fortuna Bredeney daheim mit 1:0 und ist dem Spitzenquartett, das vom FSV Kettwig komplettiert wird, auf der Spur.

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