Bei Borussia Dortmund ist er die klare Nummer eins und für nicht wenige einer der besten Keeper der Bundesliga. Im Schweizer Nationalteam muss sich Gregor Kobel allerdings mit der Reservistenrolle begnügen. Über ein halbes Jahr vor dem EM-Auftakt hatte sich Nationaltrainer Murat Yakin Mitte Dezember festgelegt, wer im Tor stehen wird.
So viel vorab: BVB-Keeper Kobel ist es nicht. Für die deutschen Spieler wird es dennoch ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten geben.
Nummer eins der Schweiz ist der ehemalige Bayern-Keeper Yann Sommer. Das kündigte der Trainer der Eidgenossen, die in der Gruppe A auf Gastgeber Deutschland, Schottland und Ungarn treffen, im Fußball-Talk Heimspiel an. „Yann Sommer ist die Nummer Eins und wird das auch bleiben. Er wird an der EM im Tor stehen“, sagte Murat Yakin.
Nun meldete sich Kobel-Berater Philipp Degen knapp zwei Wochen später bei Sky zu Wort - und die verfrühte Entscheidung in der Torhüter-Frage gefällt ihm gar nicht. "Diese Entscheidung zu diesem Zeitpunkt setzt das Leistungsprinzip praktisch außer Kraft. Gregor ist einer der besten Keeper der Welt und man sagt ihm, dass seine Leistungen nicht relevant sind - das halte ich für ein ganz schlechtes Zeichen", sagte der ehemalige Bundesliga-Profi (73 Spiele für Dortmund & Stuttgart). "Vor allem vor dem Hintergrund, dass Patrick Foletti, von dem diese Entscheidung eigentlich kommt, da er für die Torhüter verantwortlich ist, zu Yann Sommer ein extrem enges Verhältnis hat, was auch von anderen Nati-Keepern schon mehrfach bemängelt wurde - das hinterlässt natürlich einen sehr, sehr faden Beigeschmack!"
Sommer ist 35 Jahre alt, er absolvierte bisher 87 Länderspiele für die Schweiz. Nach einigen Jahren bei Borussia Mönchengladbach war er Anfang dieses Jahres wegen der damaligen Verletzung von Manuel Neuer zum FC Bayern gewechselt. Seit August spielt Sommer für Inter Mailand in der Serie A.
Kobel feierte Anfang des Monats seinen 26. Geburtstag und spielt seit dem Sommer 2021 für den BVB. Er kommt bisher auf erst fünf Einsätze für die Schweizer Nationalmannschaft. „Wir hatten den anderen Goalies in der EM-Qualifikation die Möglichkeit gegeben, im Tor zu stehen“, erklärte Yakin. Leider habe Kobel zweimal verletzt zurückziehen müssen.