Mit drei Treffern beim 3:1 (2:0) der Magpies in Stoke brachte der frühere Hoffenheimer die Anhänger der Heimmannschaft im Alleingang zum Schweigen. Und Bas Dreierpack hatte eine ganz besondere Note.
"Wenn sie schon jemanden ausbuhen wollten, dann hätten sie ihren eigenen Vorstand ausbuhen sollen. Die waren es doch, die mich nicht kaufen wollten", sagte er. Im Januar war Bas Wechsel zu City in letzter Sekunde gescheitert, weil die medizinische Abteilung des Klubs das nach einer Operation mit einem Nagel versehene Knie des Angreifers für zu wacklig hielt. Ba ging zu West Ham United, stieg aus der Premier League ab und schloss sich Newcastle an.
Die Verbindung zwischen dem 26-Jährigen und den Elstern erweist sich nach einigen Anlaufschwierigkeiten als Erfolgsgeschichte. Bei seinen ersten vier Liga-Einsätzen noch torlos, hat Ba in den folgenden fünf Spielen acht Mal getroffen. Gegen Stoke markierte er schon seinen zweiten Dreierpack (12., 40., 81./Foulelfmeter) und schoss sein weiter ungeschlagenes Team auf Platz drei. Einen Punkt liegt Newcastle (22 Zähler) noch hinter Rekordmeister Manchester United, an der Spitze ist Manchester City enteilt (28).
Stokes Teammanager Tony Pulis tat sich am Montagabend schwer, die Absage an Ba vor gut zehn Monaten zu verteidigen. "Wir wollten ihn wirklich haben, aber die Leute dürfen nicht vergessen, dass er uns inklusive Gehalt neun Millionen Pfund gekostet hätte", sagte er. Die Mediziner "dachten eben, dass das Risiko wegen des Knies zu hoch war". Er hege "keinen Groll" gegen Ba, fügte er an.
Der senegalesische Nationalspieler wäre in Stoke allerdings beinahe noch zum Sündenbock geworden, als er Peter Crouch im Strafraum foulte. Jonathan Walters brachte Stoke, bei dem der frühere Nationalspieler Robert Huth kurz vor der Halbzeitpause eingewechselt wurde, mit dem fälligen Strafstoß noch einmal heran (75.). Doch mit Newcastles einzigem Torschuss in der zweiten Hälfte machte Ba später alles klar - und verdiente sich ein Sonderlob.
"Sein Mitspielen, seine Fähigkeiten als Alleskönner und sein Abschluss sind exzellent", sagte United-Teammanager Alan Pardew. Er glaube nicht, fügte der Coach an, dass Ba eine Eintagsfliege bleibe. Schließlich, und das wird man in Hoffenheim mit einiger Verwunderung hören, "hat er sich hervorragend geführt, seit er hier ist. Er hat kein einziges Training verpasst."
Bei 1899 hatte Ba trotz laufenden Vertrages bis 2013 einen Wechsel in die Premier League erzwungen. Er galt als Prototyp des Söldners, auch wenn sein langjähriger Trainer Ralf Rangnick diesen Eindruck nicht bestätigen wollte. Präsident Uli Hoeneß von Bayern München forderte die Bundesliga anhand Bas Beispiel zur Solidarität auf und meinte über den "bisher perfidesten Fall" von Arbeitsverweigerung: "Gegen Leute wie Ba muss man brutal hart vorgehen."
All das ist für Ba jetzt vergessen. Er sei "glücklich", sagte er am Montag. In Newcastle hat er gefunden, was er immer wollte: Eine Mannschaft, die in der besten Liga der Welt oben mitspielt. Auch dank ihm, dank Demba Ba.