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Zu Besuch bei Dedé
Dedé und Skibbe peilen die Europa-League an

Eskisehirspor: Dede ohne Anpassungsschwierigkeiten
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32 Grad und strahlender Sonnenschein. Für einen Brasilianer ideale Voraussetzungen zum Fußball spielen. Dedé scheint sich in Eskisehir wohl zu fühlen.

Das Freundschaftsspiel gegen den Ligakonkurrenten Genclerbirligi wurde zwar mit 0:3 verloren. Das hielt die Fans jedoch nicht davon ab, gleich einen neuen Schlachtruf für ihren prominenten Neuzugang aus der Bundesliga zu kreieren.

Und der klingt verdammt nach dem Ruf „Allez Dedé!“ aus der bisherigen Heimat. „Hastasiyiz Dede!“ – „Dedé, wir sind verrückt nach Dir!“ riefen die Anhänger des anatolischen Klubs beim ersten Heimspiel des ewigen Borussen für seinen neuen Verein. Doch die BVB-Fans werden ihre Liebe zu ihrem ehemaligen Außenminister auch künftig nicht teilen müssen. Denn Dortmundes Kult-Brasilianer will sich den Hall der Südtribüne als Bekenntnis zu seinem Verein in die Haut stechen lassen. Das verriet der Brasilianer RevierSport beim Ortstermin in Eskisehir.

Dedé genießt sein neues Leben in der Türkei. Beim BVB in den letzten Jahren nach vielen Verletzungen nicht mehr berücksichtigt, dürfte Dedé beim letztjährigen Siebten der Süperlig wieder gesetzt sein. In den Überlegungen von Trainer Michael Skibbe spielt er eine wichtige Rolle.

Verschobener Saisonbeginn bringt Zeit zum anpassen

Wegen des Skandals im türkischen Fußball um manipulierte Spiele wurde der Start in die neue Saison allerdings um einen Monat verschoben. Genügend Zeit für Dedé, um sich zu akklimatisieren. „Ich bin sehr glücklich hier. Manchmal komme ich mir vor, wie in Brasilien”, ist Dedé froh, dem Ruf seines ehemaligen Dortmunder Trainers in die Türkei gefolgt zu sein.

Am Dienstag traf dann endlich auch seine Freundin Johanna in der 700.000 Einwohner-Stadt ein. Zudem komme ihm die Mentalität der Türken entgegen, die in ihrer Spontanität und Lockerheit der Lebensweise der seiner Heimat sehr ähnlich sei. „Die Umstellung fiel mir wirklich leicht”, gibt Dedé zu. Ein Spieler wie er kommt bei den fußballbegeisterten Türken an. Drei Monate ist es her, dass sich Dedé nach der Meisterfeier des BVB unter Tränen von den Dortmunder Fans verabschiedet hat. Jetzt ist der inzwischen 33-Jährige auch bei seinem neuen Verein auf dem Weg zum Publikumsliebling.

Schöne Grüße gen Dortmund

Als ich damals mit 20 Jahren nach Deutschland gekommen bin, war alles fremd für mich. Es war kalt, das Essen schmeckte anders als in Brasilien und ich hatte ständig Heimweh. Ich bin geblieben, weil ich Geld verdienen musste, um meiner 200 Personen großen Familie zu helfen”, erinnert sich Dedé an seinen Start im Ruhrgebiet.

Noch vor Ablauf seines Vertrages wollte er am liebsten wieder weg. Aus drei wurden aber 13 Jahre und eine gegenseitige Liebe, die wohl niemals enden wird. „Auch wenn ich jetzt für Eskisehir spiele, trage ich den BVB weiter in meinem Herzen. Das, was mir dort passiert ist, erleben vielleicht zwei von 100 Profis. Genauso, wie es nur eine Mutter gibt, gibt es auch nur einmal so eine Beziehung zu seinem Verein“, schwärmt Dedé auch in über 3.000 Kilometern Entfernung von den Schwarz-Gelben. „Bitte grüße meine Freunde in Dortmund und sage ihnen, dass ich sie vermisse”, gibt er dem RS-Mitarbeiter mit auf den Weg.

Baldiger Besuch eines alten Bekannten

In Eskisehir will er bald einen guten Kumpel aus der letzten Spielzeit begrüßen. Kevin Großkreutz hat seinen Besuch in der Türkei angesagt. „Vielleicht kann er ja dann schon mein neues Tattoo bestaunen”, grinst Dedé.

Auch sportlich will er es der Linksverteidiger auf seine alten Tage bei seinem neuen Klub noch einmal wissen. Mit „ES-ES“ streben er und Skibbe die Qualifikation für die Europa League an, in der die Anatolier auf den FC Schalke treffen könnten. Dann würde Dedé dem ewigen Revierrivalen noch einmal zeigen wollen, dass er noch nicht zum alten Eisen gehört. Es kann ja nur Zufall sein, dass Dedé auf türkisch Opa heißt...

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