Der deutsche Fußball-Rekordmeister gewann das Play-off-Hinspiel gegen den FC Zürich verdient mit 2:0 (1:0) und hat sich für das entscheidende Rückspiel am kommenden Dienstag (23. August) und das Erreichen der Gruppenphase in der Königsklasse eine glänzende Ausgangsposition verschafft. Ein Scheitern würde für die Bayern nicht nur einen großen finanziellen Verlust, sondern vor allem einen erheblichen Imageschaden bedeuten.
Doch danach sieht es nach dem ersten Duell gegen den Schweizer Vizemeister nicht aus. Die Bayern waren vor 66.000 Zuschauern das klar überlegene Team. Nationalspieler Bastian Schweinsteiger gelang in der 8. Minute die frühe Führung. Superstar Arjen Robben sorgte mit einem sehenswerten Schuss in den Winkel in der 72. Minute für klare Verhältnisse. In der Nachspielzeit sah der Züricher Mathieu Beda wegen wiederholten Foulspiels sogar noch die Gelb-Rote Karte.
"In der zweiten Halbzeit haben wir gut gespielt, viele Torchancen erarbeitet und den Gegner dominiert. In der ersten Halbzeit haben wir besonders zwischen der 15. und 45. Minute zu wenig getan. Mit dem 2:0 haben wir beste Voraussetzungen in die Champions League einzuziehen. Wir müssen konzentriert spielen in Zürich, dann können wir auch dort noch das eine oder andere Tor erzielen", meinte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge.
Die Münchner, die vom Endspiel der Champions League am 19. Mai 2012 in der heimischen Allianz-Arena träumen, verpassten sogar zwei weitere gute Möglichkeiten zu einem höheren Sieg. Spielerisch präsentierten sich die Bayern nach ihrem holprigen Bundesligastart vor allem in der zweiten Hälfte verbessert. Auch die Defensive stand sehr sicher.
Heynckes wartete bei der Aufstellung mit einer kleinen Überraschung auf. WM-Torschützenkönig Thomas Müller saß zunächst nur auf der Bank, für ihn spielte der etwas kreativere Toni Kroos in der Offensivzentrale. Zudem kehrte Robben zurück, der am Samstag beim 1:0 in Wolfsburg wegen Rückenproblemen gefehlt hatte.
Robben stand damit erstmals in dieser Saison in einem Pflichtspiel zusammen mit Franck Ribéry, der für viel Wirbel sorgte, von Beginn an auf dem Platz. Dies war zuletzt am 7. Mai beim 8:1-Kantersieg der Bayern gegen St. Pauli der Fall gewesen.
Der Einsatz von Robben sollte sich schon früh auszahlen. Nach einer Flanke des 27 Jahre Niederländers von der linken Seite stand Schweinsteiger fünf Meter vor dem Tor völlig frei und köpfte ein. Nur kurze Zeit später fand Kapitän Philipp Lahm im guten Züricher Keeper Johnny Leoni seinen Meister.
Die Bayern waren schon über die gesamte erste Hälfte klar tonangebend. Auch das zuletzt kritisierte Offensivspiel lief etwas besser. Allerdings waren es meist Einzelaktionen, die für Gefahr sorgten. Torjäger Mario Gomez hatte dabei die besten Chancen, wurde jedoch zweimal in aussichtsreicher Position abgeblockt (20./30.).
Auf der anderen Seite blieb Bayern-Keeper Manuel Neuer beschäftigungslos. Der FCZ, dessen Trainer Urs Fischer eigentlich angekündigt hatte, dass sich sein Team nicht verstecken werde, kamen nur einmal gefährlich vor das Münchner Tor. Der Kopfball von Amine Chermiti verfehlte jedoch knapp das Ziel (5.).
Nach dem Wechsel wurde das Spiel der Münchner druckvoller und zielstrebiger. Vielleicht hatten sich die Bayern die Worte von Präsident Uli Hoeneß zu Herzen genommen. Der soll nach Informationen des Pay-TV-Senders Sky zur Pause wutentbrannt in der Kabine aufgetaucht sein.
Chancen gab es nun fast im Minutentakt. Zunächst vergab erneut Gomez aus fünf Metern leichtfertig (51). Dann scheiterte Lahm in der 53. Minute am glänzend reagierenden Leoni, der zuvor einen Schuss von Ribéry nur abblocken konnte. Ribéry traf per Freistoß den Pfosten (60.). Mit der Einwechslung von Müller in der 57. Minute kam weiterer Schwung. Die Bemühungen der Bayern wurden schließlich durch den Treffer von Robben belohnt.