Er geht angeblich übers Wasser, war der große Anführer und erinnert an Johan Cruyff: Der deutsche Nationalspieler Mesut Özil hat sich mit einer weiteren Gala-Vorstellung abermals euphorische Schlagzeilen verdient und den verletzten Superstar Cristiano Ronaldo zumindest vorübergehend vergessen lassen. Mit zwei Vorlagen war der frühere Bremer Özil der überragende Mann beim 3:1 (2:0)-Erfolg von Real Madrid bei Racing Santander.
Der Titel ist selbst in Augen von Trainer Jose Mourinho zwar bereits an den FC Barcelona vergeben, doch im Gegensatz zu Bayern München spielt Real wenigstens die Champions-League-Qualifikation locker nach Hause - dank Özil. "Er ging als großer Anführer voran. Er wandert scheinbar über Wasser", schrieb die Sporttageszeitung AS und lobte: "Mit seiner eleganten Ballbehandlung erinnert er an Cruyff." Die Marca bezeichnete den Deutschen als "Designer" des Spiels und schrieb von einem "großen Özil".
Auch Reals Generaldirektor Jorge Valdano schwärmte über den 22-Jährigen. "Er ist ein Spieler, dessen Spielweise selbst der Gegner genießt", sagte der Argentinier: "Ich bin sicher, dass er das nächste Jahrzehnt von Real bestimmen wird."
Reals Teilnahme an Champions League fast sicher
Erst einmal nahm Özil Real die Sorge, im ersten Saisonspiel ohne Ronaldo (Oberschenkelprobleme) ernste Probleme zu bekommen. 17 Punkte Vorsprung hat Real auf den gefürchteten vierten Platz, die Teilnahme an der Champions League ist praktisch sicher. Der Rückstand auf den unbeirrt von Sieg zu Sieg eilenden FC Barcelona beträgt aber weiterhin sieben Zähler.
"Ich erwarte nicht mehr, dass Barcelona ausrutscht", sagte Mourinho: "Wir konzentrieren uns einfach darauf, so viele Punkte wie möglich zu holen und wollen auf jeden Fall das Heimspiel gewinnen." Mit "dem Heimspiel" meint der Portugiese den Clasico Mitte April, in dem Real Revanche für die 0:5-Demütigung im Hinspiel bei Barca nehmen will. Die Tore in Santander erzielten Emmanuel Adebayor (24.) und zweimal Karim Benzema (27./75.).