In der EM-Qualifikation sorgten zwei deutsche Trainer und ein Bundesliga-Stürmer für die positiven Schlagzeilen. Die negativen lieferten serbische Hooligans, die in Genua Feuerwerkskörper aufs Feld warfen und bereits nach sechs Minuten den Abbruch der Partie gegen Italien provozierten.
Mühsame Favoritensiege verbuchten Welt- und Europameister Spanien in Schottland sowie WM-Versager Frankreich gegen Luxemburg. Außenseiter Montenegro schrieb mit einem 0:0 in Wembley gegen England ein neues Kapitel seines Fußball-Märchens.
Demontage für die Schweden
Der ehemalige Bundestrainer Vogts feierte mit Aserbaidschan einen überraschenden 1:0 (1:0)-Erfolg in der deutschen Gruppe A gegen die Türkei. Der vermeintlich härteste Konkurrent der DFB-Auswahl erlitt damit vier Tage nach dem 0:3 in Berlin einen weiteren herben Rückschlag und liegt bereits sechs Punkte hinter der Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw zurück. Auch Österreich patzte und kam trotz zweimaliger Führung nicht über ein 4:4 (2:1) in Belgien hinaus.
Huntelaar brachte mit seinen Toren Nummer sieben und acht im vierten Qualifikationsspiel Vizeweltmeister Niederlande auf Kurs zum 4:1 (2:0) gegen Schweden. Bondscoach Bert van Marwijk setzte auch den angeschlagenen Kapitän Mark van Bommel ein und riskierte damit einen neuen Streit mit Bayern München. Der deutsche Rekordmeister hatte den niederländischen Verband KNVB aufgefordert, den 33-Jährigen umgehend nach München zurückzuschicken, weil er nach dem 1:0 in Moldau am vergangenen Freitag über Knieschmerzen geklagt hatte.
Hitzfeld verschafft sich etwas Luft
"Wir gehen nicht auf den Wunsch von Bayern München ein. Van Bommel ist fit und kann spielen. Er wird auch eingesetzt", hatte der Verband bereits vor dem Spiel verkündet. Oranje baute mit dem vierten Sieg im vierten Spiel die Tabellenführung in der Gruppe E weiter aus.
Nach dem Fehlstart mit zwei Niederlagen verschaffte sich Hitzfeld mit dem 4:1 (2:1) gegen die weiter punktlosen Waliser ein wenig Luft. Der Nationaltrainer der Schweiz war bereits in die Kritik geraten. Die Eidgenossen verbesserten sich in der Gruppe G auf den dritten Platz.
In Genua begann das Spiel zunächst mit 25-minütiger Verspätung, weil serbische Hooligans Knallkörper auf das Feld geworfen hatten. Und nur wenige Minuten nach dem Anpfiff brach der schottische Schiedsrichter Craig Thomson die Partie nach Beratungen mit dem UEFA-Beobachter endgültig ab.
Weltmeister Spanien siegt 3:2 gegen Schottland
Der eingewechselte Fernando Llorente sicherte Spanien den 3:2 (1:0)-Sieg in Schottland. Auch Frankreich tat sich beim 2:0 (1:0) gegen Fußballzwerg Luxemburg schwer, obwohl der Außenseiter ab der 54. Minute in Unterzahl spielte. Montenegro behauptete indes in der Schweizer Gruppe G mit dem torlosen Remis in England die Tabellenführung.
Raschad Sadichow erzielte in der 39. Minute in Baku das entscheidende Tor zum ersten Sieg Aserbaidschans in der Qualifikation zur EM 2012 in Polen und der Ukraine. Gegen weitgehend enttäuschende Türken hatten die Gastgeber weitere Großchancen. Für die Türkei hatte Hamit Altintop die besten Tormöglichkeiten: Zunächst traf der Mittelfeldspieler des deutschen Rekordmeisters Bayern München mit einem Distanzschuss die Latte (18.), dann scheiterte er aus kurzer Entfernung (84.).
Huntelaar traf in Amsterdam in der vierten und 56. Minute. Ibrahim Afellay steuerte die beiden übrigen Tore bei (36. und 59.). Hitzfeld sah in Basel Treffer durch Lokalmatador Valentin Stocker (8. und 89.), den ehemaligen Stuttgarter und Kölner Marco Streller (21.) sowie Gökhan Inler (82., Elfmeter) bei einem Gegentreffer von Gareth Bale (13.).
In der Gruppe B übernahm Russland mit dem ehemaligen Bundesliga-Trainer Dick Advocaat durch ein 1:0 (1:0) in Mazedonien die Tabellenführung. Der bisherige Spitzenreiter Slowakei kam über ein 1:1 (1:1) gegen Irland nicht hinaus.