Auch ohne den am Dienstag zu Real Madrid transferierten Mesut Özil steht Werder Bremen vor dem Einzug in die Champions League. Nach einer klaren Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit setzten sich die Hanseaten gegen Italiens Ex-Meister Sampdoria Genua mit 3:1 (0:0) durch und können mit Zuversicht in das Rückspiel am 24. August in Genua gehen. Werder sind laut Sportdirektor Klaus Allofs beim Erreichen der Königsklasse schon 15 Millionen Euro sicher.
Nach mäßigen ersten 45 Minuten brach Clemens Fritz Mit einem spektakulären Schuss aus 22 Metern Entfernung sechs Minuten nach Wiederbeginn den Bann. Die bis dahin nahezu gleichwertigen Gäste gerieten daraufhin mächtig ins Schwimmen und kassierten durch Torsten Frings per Foulelfmeter in der 67. und Torjäger Claudio Pizarro in der 69.Minute weitere Gegentreffer. Zudem agierten sie in den letzten 23 Minuten nach einer Gelb-roten Karte gegen Stefano Lucchini in Unterzahl. Wermutstropfen war daher das 1:3 durch Giampaolo Pazzini in der 90. Minute.
Vor 25.276 Zuschauern im derzeit im Umbau befindlichen Weserstadion wurden Spielraffinesse und Ballsicherheit des am Dienstag für 15 Millionen Euro nach Madrid transferierten Nationalspielers Özil nur vor dem Seitenwechsel schmerzlich vermisst. Gegen die gute gestaffelte Deckung des Teams von Coach Domenico di Carlo kamen die Platzherren in dieser Phase nur selten gefährlich vor das Tor.
Der Portugiese Hugo Almeida (3. und 28. Minute) sowie Mittelfeldspieler Philipp Bargfrede in der 44. Minute standen noch am dichtesten vor einem Torerfolg. Insbesondere vor dem Halbzeitpfiff von Schiedsrichter Stephane Lannoy aus Frankreich setzten die Italiener in der Offensive in erster Linie auf Konter. Bei einem dieser gefährlichen Gegenzüge scheiterte Nationalspieler Pazzini in der vierten Minute per Kopfball nur knapp.
Zwar war den Gästen, die ihr erstes Pflichtspiel der neuen Saison bestritten, die fehlende Spielpraxis anzumerken, dennoch präsentierte sich der italienische Ex-Meister als kompakte Einheit, die mit viel Laufbereitschaft den Hanseaten das Leben sehr schwer machte. Die gut 2000 mitgereisten Tifosi hatten phasenweise durchaus Grund, mit den Leistungen ihrer Mannschaft zufrieden zu sein.
Im zweiten Durchgang ging die Linie verloren, als der zuvor schon verwarnte Lucchini nach einem Trikotzupfer im Strafraum gegen Sebastian Prödl des Feldes verwiesen wurde. Frings verwandelte sicher, und Pizarro lebte wenig später nach einem Doppelpass mit Almeida nach.
Der einsatzfreudige und mit viel Übersicht agierende Aaron Hunt sowie Torschütze Pizarro waren die stärksten Akteure für die Norddeutschen, für die der Bundesliga-Alltag am Samstag mit einem Auswärtsspiel bei Hoffenheim 1899 beginnt. Aus der Mannschaft von Genua ragten Innenverteidiger Daniele Gastaldello sowie Pazzani, der in der 58. Minute mit einem Schuss an den Innenpfosten Pech hatte, heraus.