"Angola ist 2000km von Südafrika entfernt, und nach meinem Kenntnisstand hat das Thema Sicherheit höchste Priorität bei der FIFA und den südafrikanischen WM-Organisatoren. Es werden die größten Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Ich persönlich fühlte mich bei keinem meiner Aufenthalte in Südafrika in irgendeiner Weise bedroht", sagte der 49-Jährige im Interview mit der Sport Bild.
Löw wies aber zum wiederholten Male darauf hin, dass man im Vorfeld der Turniers die Spieler über die Verhaltensregeln aufklären und sie darüber informieren müsse, was man in Südafrika machen kann und was nicht. So sei es zum Beispiel nicht möglich, spontan das Hotel zu verlassen, sondern immer nur in Gruppen.
Deutsche Fußball-Fans im Stadion (Foto: firo).
Der Bundestrainer glaubt aber nicht, dass alleine das Thema Sicherheit viele Fußball-Fans von einer Reise an das Kap der guten Hoffnung abschreckt. "Viele Fans machen sich Gedanken, wann und wie sie die lange Reise nach Südafrika antreten. Das ist auch eine Frage des Preises. Die Gesamtpakete, die viele Reiseveranstalter anbieten, sind relativ teuer", sagte der Bundestrainer und kritisierte damit auch die Preispolitik der Reiseveranstalter. Denoch hoffe er, dass "der Verkauf noch anzieht und möglichst viele Fans aus Deutschland kurzfristig entscheiden, schon zur Vorrunde nach Südafrika zu fliegen".
Einen kleinen Ausblick gab Löw auch schon auf die WM-Vorbereitung der DFB-Auswahl auf Sizilien und in Südtirol: "Am Anfang steht Individualtraining im Vordergrund, danach geht es im Mannschaftstraining um Taktik und Abstimmung."
Löw vertraut Torwart-Trio Adler, Neuer und Wiese
Manuel Neuer zerreißt sich für die WM-Teilnahme (Foto: firo).
Eine neue Torwart-Diskussion bei der deutschen Nationalmannschaft will er nicht entfachen. "Die Situation ist glasklar: Wir haben drei Torhüter, die absolute Priorität haben und mit zur WM fahren, weil sie seit ein, zwei Jahren klasse Leistungen zeigen. Es gibt keinen Anlass, einen anderen Torwart als Nummer vier zu favorisieren, falls sich einer von ihnen verletzt", sagte er.
Damit legte sich Löw auf Rene Adler (Bayer Leverkusen), Manuel Neuer (Schalke 04) und Tim Wiese (Werder Bremen) als die drei WM-Torhüter fest. Bereits nach dem Selbstmord von Hannovers Keeper Robert Enke im vergangenen November war klar, dass Löw bei der WM auf diese drei Torleute setzen wird. Zuletzt hatte sich vor allem Dortmunds Keeper Roman Weidenfeller noch Hoffnung gemacht, mit auf den WM-Zug aufzuspringen.
Auch Bayerns Schlussmann Jörg Butt, der bereits bei der WM 2002 als Nummer drei zum Aufgebot zählte, wurde immer mal wieder genannt. Anlass der Diskussionen ist stets, dass einige Experten befürchten, dass der Bremer Wiese beim Turnier für Unruhe sorgen könnte, falls er in Südafrika nur die Nummer zwei bzw. drei ist.