„Ein schöner Erfolg, zumal mir auch der Trainer des Gegners bestätigt hat, dass dies ein absolut verdienter Sieg war“, freute sich Jörg Amthor, Coach der Wattenscheiderinnen.
Das Spiel begann mit 15minütiger Verspätung. Hintergrund war die mehr als beschwerliche Anreise der Gäste aus Karlsruhe, die aufgrund einer Vielzahl von Verkehrsstaus gut sechseinhalb Stunden für den Weg nach Wattenscheid benötigten. Um der Gastmannschaft ein angemessenes Aufwärmprogramm zu ermöglichen, wurde der Anstoß um eine Viertelstunde verschoben.
Doch Müdigkeitserscheinungen ließen die badischen Fußballerinnen nicht erkennen. Milena Weigang prüfte die 09-Keeperin früh mit einem Distanzschuss (6.), zwei Minuten später warf sich Katrin Schröder in einen Ball von Sabrina Dirks. Doch auch Wattenscheid spielte mit viel Zug nach vorn.
SG Wattenscheid 09: Duschinski, Zumdick, Angrick, Ganser, van den Berg, Quast (80. Martini), Rogalla, Hoffmann, Schröder (46. Diekmann), Doorsoun, Bolle ASV Hagsfeld: Schäfer, Greilach, Kniel, Junker, Weigand, Maliha, Rauth (78 Obert), Couto-Rodriguez, Weigand, Dirks (58. Bououd-Fath), Giraud Tore: 1:0 (23.) Hoffmann, 1:1 (58.) Dirks, 2:1 (87.) Angrick Schiedsrichter: Isabelle Herrmann
Laura Hoffmann scheiterte aus kurzer Distanz an ASV-Keeperin Stefanie Schäfer (17.), doch wenige Minuten später schallte erstmalig Torjubel durch die nur spärlich gefüllten Ränge des Lohrheidestadions. Nach einer Ecke von Lisa Quast war Laura Hoffmann mit dem Kopf zur Stelle – 1:0 nach 23 Minuten. In der Folge Chancen auf beiden Seiten. 09-Torfrau Stephanie Duschinski klärte gegen die allein aufs Tor stürmende Carolin Rauth (34.), im Gegenzug bekam Katharina Rogalla drei Meter vor dem Tor einen Flankenball von Laura Hoffmann nicht unter Kontrolle. Im Strafraum des ASV brannte es phasenweise lichterloh. Janine Angrick setzte einen Freistoß aus 22 Metern an die Latte, den Abpraller köpfte Laura Hoffmann knapp übers Tor (37.). Und auch Lisa Quast hatte eine Riesenchance zum 2:0, legte sich den Ball aber zu weit vor. „In der ersten Halbzeit haben wir uns eine Vielzahl an Chancen erarbeitet, haben viel über die Außenpositionen gespielt. Aber wir sind noch nicht abgezockt genug, Tore daraus zu machen“, bemängelte Amthor.
Die nachlässige Chancenverwertung sollte sich im zweiten Durchgang rächen. Nach 58 Minuten trat Sabina Dirks aus zwanzig Metern einen Freistoß, der sich unhaltbar für die Wattenscheider Keeperin zum 1:1 ins Tor senkte. In der Folge entwickelte sich ein munteres Spiel, in dem beide Teams die Entscheidung suchten. Sara Doorsoun hatte zwei hervorragende Möglichkeiten zur erneuten Führung (67., 75.), und auf Hagsfelder Seite hätte Anja Giraud den Sack zu machen können, köpfte jedoch aus Nahdistanz über das Tor (85.). In der 87. Minute schließlich die vielumjubelte Entscheidung zu Gunsten der 09erinnen. Janine Angrick wagte aus gut zwanzig Metern einen Sonntagsschuss, der genau unter den Querbalken des ASV-Tores passte – 2:1 für Wattenscheid. Und am Ende hätten die 09 Ladies gar noch erhöhen können, doch einen Konter über Sara Doorsoun versenkte Laura Hoffmann im Außennetz (88.). „Nach dem Ausgleich haben wir Bemühungen gezeigt, was auf dem Boden Kräfte gekostet hat. Aber zum Glück sind wir am Ende mit dem Siegtreffer belohnt worden“, meinte Amthor abschließend.
Damit hat sich die SG Wattenscheid 09 erneut für das Achtelfinale des DFB-Vereinspokals qualifiziert. Die Auslosung erfolgt am kommenden Mittwoch im Kölner RheinEnergie-Stadion durch Lukas Podolski.