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Offener Brief an Martina Voss-Tecklenburg

FCR: Offener Brief der Mannschaft an Voss-Tecklenburg
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Das Spiel Nummer eins nach der Ära Martina Voss-Tecklenburg haben die „Löwinnen“ mit 2:1 (1:0) gewonnen. Das Spielgeschehen war aber wohl eher zweitrangig.

Ungewöhnlich voll war es am Sonntag nach der Partie im Presseraum: deutlich mehr Pressevertreter als üblich, am frontal aufgestellten Tisch nahmen neben dem Gäste-Coach Ralf Kellermann und Marco Ketelaer auch Joachim Bellinghoven (Vorsitzender des Aufsichtsrates) sowie Dieter Oster (Vorsitzender) Platz. Aber auch ein paar Spielerinnen waren im Raum anwesend: Simone Laudehr, Annike Krahn, Inka Grings, Christina Bellinghoven, Sonja Fuss und Ursula Holl.

Mit einem von Kapitänin Grings, der die Betroffenheit deutlich anzumerken war, vorgelesenen offenen Brief drückte die Mannschaft ihren Dank an ihre am Donnerstag beurlaubte Trainerin aus. Voss-Tecklenburg hatte sich nicht gescheut, die Partie im Stadion zu verfolgen und lauschte auch den Worten des Vorsitzenden Dieter Oster und des Aufsichtsrat-Vorsitzenden Joachim Bellinghoven bei der Pressekonferenz. Die FCR-Verantwortlichen hielten dabei an ihrer Begründung, der Mannschaft den Druck nehmen zu wollen, fest, ohne aber eine weitere - nachvollziehbare - Erklärung liefern zu können.

Bemerkenswert war in erster Linie die Erklärung der Spielerinnen. Der Wortlaut:

„Liebe Martina, wir möchten hiermit geschlossen als Mannschaft zum Ausdruck bringen, dass wir deine Beurlaubung sehr bedauern. Wir möchten Danke sagen.

Zeigte sich betroffen: Inka Grings (Foto: Tillmann).

Danke für eine große Zeit mit Dir. Wer so viel für den Frauenfußball geleistet hat, vor allem in Duisburg, dem muss großer Respekt gezollt werden. Und diesen haben wir vor Dir, Martina. Für deine Zukunft wünschen wir Dir vom Herzen alles Liebe und Gute. Deine Mannschaft. Dankeschön.“

Weitere Fragen wollte Grings anschließend in Anwesenheit des Vorstandes und Aufsichtsrates nicht beantworten, verwies stattdessen auf die Mixed-Zone. Dort betonte die Kapitänin: "Wir müssen die Entscheidung hinnehmen, über dessen sind wir uns bewusst. Das haben wir auch gegen Wolfsburg gemacht, indem wir uns sportlich als Mannschaft präsentiert haben. Es geht schließlich weiter. Die Saison läuft noch und wir haben noch ein Ziel vor Augen."

„Martina ist erfolgsbesessen"

In einer Erklärung ließ die FCR-Führungsriege derweil noch einmal verlauten, dass mit dem Wechsel auf dem Cheftrainerposten „ein neuer Impuls an die Mannschaft gegeben werden soll, um möglichst wieder zur alten spielerischen Stärke zurückzufinden".

Herangezogen werden das Ausscheiden im DFB-Pokal und die aussichtslose Situation im Kampf um die Meisterschaft. „Martina ist erfolgsbesessen, sie ist ein Siegertyp. Alle Beteiligten waren der Meinung, dass man der Mannschaft den Druck nehmen muss, den Martina ja sicherlich auch auf die Mannschaft ausgeübt hat“, erklärte Oster. Nach Bekunden des Vorstandes wurden die Spielerinnen aber nicht nach ihrem Empfinden befragt und haben sich auch nicht über zu hohen Druck beschwert.

Richten soll es nun Marco Ketelaer, der aber betonte: „Ich habe die Mannschaft fürs Erste kurzfristig übernommen und bin bereit, die Sache so auszufüllen. Alles weitere, was auch die genaue Position meiner Person angeht, das sind Dinge, die in den nächsten Tagen konkretisiert werden müssen.“

Es wird wohl erst einmal turbulent bleiben beim FCR Duisburg...

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