Einen Spieltag vor dem Saisonende führt das Team von der Langen Wanne die Gruppe West mit einem Punkt Vorsprung vor Borussia Mönchengladbach und drei Zählern vor TuS Harpen an.
Entsprechend optimistisch gibt sich auch Trainer Oliver Schubert vor der abschließenden Partie gegen Fortuna Köln, die ihrerseits bereits als Absteiger feststehen (Sonntag, 15 Uhr, Lange Wanne): „Zum jetzigen Zeitpunkt ist es schon ziemlich sicher. Das Team hat in den vergangenen Monaten viel an sich gearbeitet, den Aufstieg lässt sich jetzt keiner mehr nehmen.“ Die Planung der Meisterschaftsparty überlässt er aber lieber anderen.
Für Schubert selbst wäre der Aufstieg „die absolute Krönung einer beeindruckenden Saison.“ Übernommen hatte er die erste Mannschaft des 1. FFC erst im vergangenen Sommer – als frischen Westfalenligameister wohlbemerkt. Bei einer ausstehenden Begegnung haben die Recklinghäuserinnen lediglich drei Partien verloren und fünfmal unentschieden gespielt. Und das, obwohl der 1. FFC in der Hinrunde mit viel Verletzungspech zu kämpfen hatte. „Wir haben uns nicht auf ein festes System festgelegt, sondern oft was Neues ausprobiert“, erklärt Schubert. „Wir sind in dieser Saison zu einer echten Einheit geworden.“ Das einzige Spiel, in dem das Vest-Team Lehrgeld bezahlen musste, war die Rückpartie gegen Borussia Mönchengladbach (0:2). „Ansonsten konnten wir dominieren“, betont Schubert.
Verlassen wird der ehemalige Nachwuchscoach des FC Schalke den Verein nun höchstwahrscheinlich mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga. Zukünftig wird er sich voll auf seine Scouting-Tätigkeit bei Borussia Dortmund konzentrieren. „Gleichzeitig als Scout und Trainer zu arbeiten, wäre kontraproduktiv, weil vor allem auch viele Termine gleichzeitig stattfinden“, begründet Schubert, für den die zurückliegenden Monate „eine sehr schöne und interessante Erfahrung war“. Als Nachfolger steht bereits Jörg Amthor, zuletzt Coach der Zweitliga-Frauen der SG Wattenscheid 09, fest.
Schubert steht dem nächsten Sprung allerdings auch skeptisch gegenüber. So hätten bereits die Liga-Rivalen TuS Harpen – demnächst vollständig unter dem Dach des VfL Bochum integriert – und Borussia Mönchengladbach weitaus bessere infrastrukturelle Bedingungen als der 1. FFC Recklinghausen. Und diese Spielzeit zu toppen, wird ohnehin schwer. Neben dem möglichen Gewinn der Meisterschaft konnte als weiterer großer Erfolg bereits der Westfalenpokal-Titel verbucht werden. Die Teilnahme am DFB-Pokal ist damit definitiv schon einmal gesichert.
Dem neuen Trainer Amthor wünscht Schubert viel Glück und Erfolg. Er selbst wird die Entwicklung weiterhin interessiert verfolgen. Zunächst einmal gilt es aber noch, den Aufstieg endgültig klar zu machen. Und dann wäre da ja auch noch die Meisterschaftsparty...