Zehn Minuten vor Schluss wurde die Partie beim Stand von 2:1 für Niederwenigern abgebrochen, da der Schiedsichter das Spiel aufgrund von Pöbeleien gegen den Linienrichter für 15 Minuten unterbrach und die Velberter Spieler anschließend nicht mehr antraten. Bereits im Hinspiel kam es zu Tumulten, die in einer Massenschlägerei nach dem Schlusspfiff ihren traurigen Höhepunkt fanden.
RS fragte bei beiden Trainern nach: Was war da los?
Dietmar Klinger (Trainer SF Niederwenigern):
"Auf dem Spielfeld war von Tumulten bis zum Abbruch nicht viel zu sehen. Allerdings spielte der TVD, bedingt durch drei Platzverweise, zu diesem Zeitpunkt nur noch mit acht Spielern. Da wäre für uns wahrscheinlich nichts mehr angebrannt. Einige Velberter Zuschauer haben das scheinbar zum Anlass genommen, um ihren Frust am Linienrichter auszulassen. Was dort genau vorgefallen ist, kann ich leider nicht sagen, da ich als Trainer natürlich mit dem Spiel beschäftigt war. Jedenfalls hatte der Schiedsrichter das Spiel für 15 Minuten unterbrochen, um die Lage ein wenig zu beruhigen. Die Akteure der Velberter wollten jedoch nicht mehr weitermachen, da sie angeblich Angst gehabt hätten. Das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, da es ja ihre eigenen Fans waren, die für Ärger gesorgt haben. Außerdem war das Spiel unter Aufsicht und wir hatten genug Ordner vor Ort. Diese Begegnung kann nur für uns gewertet werden. Sollte das nicht der Fall sein, müssten wir uns ernsthaft überlegen, ob wir mit dem Fußball aufhören sollten."
Salvatore Prestipino (Trainer TVD Velbert):
"Durch die Vorkommnisse aus dem Hinspiel und die sportliche Ausgangslage, war das Spiel von einer entsprechenden Brisanz geprägt. Wir wurden für unsere Fehler hart bestraft und haben daraus gelernt. Meine Mannschaft ist hier nur angetreten, um vernünftig Fußball zu spielen. Der Bessere sollte gewinnen. Dies wurde allerdings vom Schiedsrichter zunichte gemacht. Wir wurden in jeder Hinsicht verpfiffen. Mindestens zwei der drei Platzverweise waren völlig unberechtigt. Außerdem war der Ausgleichstreffer der Hattinger irregulär. Bezeichnenderweise war der Unparteiische ein Essener. Es ist unheimlich schade, dass die harte Arbeit eines ganzen Jahres dadurch kaputt gemacht wird. Der Linienrichter hat sich angeblich bedroht gefühlt, weshalb das Spiel unterbrochen wurde. Ob das unsere Zuschauer waren, kann ich nicht genau sagen. Es waren immerhin über 800 Leute vor Ort. Fakt ist jedoch, dass meine Spieler während der gesamten Partie, sowohl von den Zuschauern der Gastgeber als auch von deren Akteuren, auf das Übelste in rassistischer Form beleidigt wurden. Einer meiner Schützlinge wollte sich deshalb auswechseln lassen, da er die Worte, die dort gefallen sind, nicht mehr hinnehmen konnte. Das ist eine echte Schande. Auch auf dem Weg zur Kabine wurde die Spieler beschimpft. Deshalb hat unser Abteilungsleiter die Entscheidung getroffen, dass wir nicht mehr weitermachen werden. Das ging nicht von unseren Spielern aus. Wir fühlten uns bedroht, da die Ordner angetrunken waren und eine angemessene Sicherheit dadurch nicht gegeben war. Es tut mir sehr leid für den Sport. So etwas hat auf dem Fußballplatz nichts zu suchen."