Der 58-Jährige ist für Gespräche mit dem neuen Nationalmannschaftsdirektor und Ex-Bundesliga-Profi Hamit Altintop bereits in die Türkei gereist. „Verhandlungen kann ich bestätigen, eine Einigung noch nicht“, sagte Kuntz dem SID am Dienstagnachmittag.
Türkische Medien hatten zuvor bei Twitter sogar die Boardkarte von Kuntz für einen Flug am Montagnachmittag nach Istanbul gepostet. Der Europameister von 1996 war als Aktiver einst Profi von Besiktas Istanbul gewesen (1995/96). Nach dem EM-Triumph in diesem Sommer mit der U21 war der einstige Torjäger auch als Bundestrainer der deutschen A-Nationalmannschaft gehandelt worden. Allerdings schenkte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) Ex-Bayern-Coach Hansi Flick als Nachfolger von Joachim Löw das Vertrauen.
Kuntz hatte Anfang September das „Interesse von Verbänden und Klubs“ an seiner Person bestätigt. „Es ist normal, dass einen das zum Nachdenken bringt“, meinte er. Kuntz hatte zuletzt dreimal in Folge mit der U21 das EM-Finale erreicht und dabei zweimal den Titel geholt. Der DFB hat stets auf einen Verbleib seines Erfolgscoaches gehofft.
Am vergangenen Freitag hatte sich der türkische Verband von Senol Günes nach etlichen Misserfolgen getrennt. Dem 69 Jahre alten Coach wurde die sportliche Talfahrt in den vergangenen Wochen und Monaten zum Verhängnis.
Auch die Qualifikation für die WM-Endrunde 2022 in Katar ist in Gefahr. In der WM-Qualifikationsgruppe G liegt die Mannschaft nach einer 1:6-Blamage in Amsterdam hinter den Niederlanden und Norwegen nur auf dem dritten Platz.
Die Türkei hatte bei der paneuropäischen EM-Endrunde im Sommer nach drei Niederlagen und nur einem erzielten Treffer stark enttäuscht und war bereits in der Gruppenphase gescheitert.