Der SC Verl hat beim DFB fristgerecht die Lizenz beantragt - für die 3. Liga und die 2. Bundesliga. Das teilten die Ostwestfalen am Dienstagmorgen mit. Der Aufsteiger spielt eine hervorragende erste Drittliga-Saison und hat als Tabellenachter durchaus noch Chancen auf den Durchmarsch in die 2. Bundesliga. „Bei aller Demut wollten wir mit der Zweitliga-Lizenz dennoch ein Zeichen setzen. So herausragend, wie sich unsere Mannschaft präsentiert, wollen wir uns alle Möglichkeiten offenhalten“, so Präsident Raimund Bertels.
Wie schon im vergangenen Jahr, bleibt jedoch noch die Stadionfrage. Die Sportclub-Arena in Verl ist mit 5153 Plätzen zu klein. Der Verein steckt in den Planungen für einen Ausbau, doch bis dahin wird noch einiges an Zeit vergehen. In dieser Saison hätten die Verler ihre Heimspiele eigentlich in der Benteler-Arena des SC Paderborn ausgetragen. Da Zuschauer aufgrund der Corona-Pandemie aber ohnehin fast die gesamte Saison nicht erlaubt sind, darf der Sportclub durch eine Sondergenehmigung seine Heimspiele in Verl austragen.
Umzug nach Paderborn ist für Verl sehr teuer
Sobald Zuschauer wieder erlaubt sind, ist das aber nicht mehr der Fall. Deshalb haben die Verler für die 2. Liga erneut die Paderborner Arena angegeben, die die Voraussetzungen von 15.000 Plätzen erfüllt. Für eine weitere Saison in der 3. Liga möchte der Sportclub jedoch erneut umziehen. Deshalb hat der Verein beim Lizenzantrag das Ohlendorf Stadion im Heidewald in Gütersloh sowie das Stadion am Lotter Kreuz der Sportfreunde Lotte angegeben.
„Die Paderborner unterstützen uns wirklich in jeder Hinsicht. Wir machen aber auch keinen Hehl daraus, dass Gütersloh und Lotte wirtschaftlich sehr viel attraktiver für uns sind“, so Verls 2. Vorsitzender Hans Katzwinkel. Allein die infrastrukturellen Kosten fallen dort deutlich geringer aus. „Die Corona-Pandemie bringt uns an unsere finanziellen Grenzen und belasten einen verhältnismäßig kleinen Profiverein, wie den Sportclub Verl, erheblich.“
Gütersloh steht dem Vorschlag positiv gegenüber
Gespräche zwischen Verl und dem FC Gütersloh fanden bereits statt, der Westfalen-Oberligist steht dem Anliegen positiv gegenüber. Allerdings ist noch nicht klar, ob und unter welchen Auflagen das Heidewaldstadion drittligatauglich ist. Sollte der DFB sein Veto einlegen, dürfte wohl das Stadion in Lotte ins Spiel kommen. Hier kann in jedem Fall 3. Liga gespielt werden - der KFC Uerdingen ist erst gerade ins Tecklenburger Land umgezogen und hat sein erstes Spiel in der neuen "Heimat" am vergangenen Sonntag 1:2 gegen den MSV Duisburg verloren.