Als der KFC Uerdingen 2018 in die 3. Liga aufgestiegen ist, sollte diese für die Krefelder eigentlich nur eine Zwischenstation sein. Als der Verein vor der laufenden Serie mit Blick auf die Kaderzusammenstellung aus jungen, hungrigen Spielern endlich den richtigen Weg eingeschlagen hatte, stehen die Krefelder wenig später vor dem erneuten Abgrund.
Obwohl seit Monaten kaum ein Tag vergeht, an dem keine Negativschlagzeile über den KFC zu lesen ist, bringen die Spieler Woche für Woche ihre Leistung. Das verdient Respekt.
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Zwar ist der KFC durch die Heimpleite gegen den MSV Duisburg auf einen Abstiegsplatz gerückt. Wie ein Team, das sich aufgegeben hat, tritt der Drittligist aber keineswegs auf. Immer wieder hob auch Trainer Stefan Krämer den starken Zusammenhalt und den positiven Charakter seiner Truppe hervor. Und das ist nicht einfach so gesagt. Obwohl die Spieler seit geraumer Zeit mehr oder weniger im Stich gelassen werden, lässt sich das auf dem Rasen niemand anmerken.
Weitere Winter-Wechsel wurden nicht erlaubt
Im Niederrheinderby in Lotte begeisterten die Krefelder speziell in der Offensive. Auch nach dem Rückstand war der Glaube an etwas Zählbares jederzeit da. Es ist kein Geheimnis, dass nach dem Blitz-Abgang von Heinz Mörschel nach Dresden viele weitere Spieler den Klub im Winter gerne verlassen hätten.
Den Wechseln wurde ein Riegel vorgeschoben. Doch statt ihren Frust darüber zu äußern, nehmen sie die Situation so gut es geht an. Das ist trotz unregelmäßiger Gehaltszahlungen und Trainingsbedingungen einer schlechten Betriebsmannschaft, wie Krämer sie nannte, keinesfalls selbstverständlich.
Diese Identifikation spüren auch die Anhänger, die ihrer Mannschaft immer wieder lobende und aufbauende Worte mitgeben. Ob die Krefelder am Mittwoch gegen Ingolstadt noch spielen, dahinter stehen viele Fragezeichen. Den Spielern jedenfalls würde man es wünschen. Sie hätten es verdient, ihre Spielpraxis noch einige Monate aufrechtzuerhalten.