Im bisherigen Saisonverlauf ist Rot-Weiss Essen vom Verletzungspech größtenteils verschont geblieben und hatte kaum Ausfälle zu beklagen. Einzig David Sauerland (Kreuzbandriss) fällt seit Juli aus, befindet sich aktuell aber wieder im Mannschaftstraining. In der laufenden Woche hat es dann aber auch den Regionalligisten erwischt: Neben den positiven Corona-Tests von Oguzhan Kefkir und Amara Condé, verkündete der Verein die Verletzung von Rechtsverteidiger Sandro Plechaty. Der 23-Jährige zog sich im Training einen Knorpelschaden im Knie zu und wird in den kommenden Wochen nicht zur Verfügung stehen. Besonders bitter: Plechaty ist in der Saison ein absoluter Leistungsträger und stand in 22 Liga-Spielen in der Startelf (zwei Tore, fünf Vorlagen).
Behounek konnte Plechaty nicht ersetzen – Neidhart hat “einen Gedanken“
Weil auch Sauerland nach seiner schweren Verletzung noch kein Kandidat für die erste Elf ist, traf Trainer Christian Neidhart vor dem Auswärtsspiel gegen die U23 von Fortuna Düsseldorf folgende Entscheidung: Mit Jonas Behounek stellte der 52-Jährige den einzig verbliebenden Rechtsverteidiger in die Startelf. Zuvor gehörte Behounek zehnmal in Folge nicht zum 18er- Kader.
Bei der 0:3-Pleite im Paul-Janes-Stadion war erkennbar, dass der 22-Jährige den starken Plechaty nicht ersetzen konnte. Dem Verteidiger fehlten Schnelligkeit, Spritzigkeit und Zweikampfhärte. Allein verantwortlich war Behounek aber selbstverständlich nicht an der ersten Saisonniederlage – auch andere Spieler erwischten nicht ihren besten Tag. „Die Niederlage Behounek in die Schuhe zu schieben, wäre zu einfach. Logischerweise hat ihm auch die Spielpraxis gefehlt. Zu einhundert Prozent zufrieden sind wir aber sicherlich nicht. Da müssen wir uns noch was einfallen lassen. Ich habe da bereits einen Gedanken“, betonte Neidhart. „Sandro hat bis dato eine perfekte Saison gespielt. Er war sehr griffig, zweikampf- und laufstark. Ich weiß, dass viele Leute nach der Niederlage über die Corona-Fälle oder die Verletzung von Sandro diskutieren. Das hat aber nichts mit dem Ergebnis zu tun. Wir hätten es als Mannschaft besser hinbekommen müssen.“ Eine Systemumstellung ist wohl in den nächsten Partien kein Thema. Mit Felix Herzenbruch, Jan Neuwirt, Jonas Hildebrandt oder Felix Weber stehen noch einige Defensivspezialisten im Kader. Gut möglich, dass einer dieser Akteure den verletzten Plechaty demnächst vertreten wird.
Lewerenz gibt Debüt für RWE – Luft reicht noch nicht für 90 Minuten
Eine positive Nachricht gab es an diesem bitteren Freitagabend dann aber doch noch für den DFB-Pokal-Viertelfinalisten: Winterneuzugang Steven Lewerenz wurde in der Schlussphase eingewechselt und gab sein Debüt im Trikot von Rot-Weiss Essen. Noch ist der Zweitliga-erfahrene Flügelstürmer, der mit Holstein Kiel 2018 nur knapp den Bundesliga-Aufstieg verpasste, nicht fit für 90 Minuten. „Steven hatte natürlich Glück, dass die letzten drei Spiele ausgefallen sind und er in dieser Zeit seinen Fitnessstand weiter aufarbeiten konnte. Ich denke, dass er aktuell Luft für 50 Minuten hat“, erklärte Neidhart.