Die U23 von Borussia Dortmund hat am Sonntag beim 2:2 (2:1) im einzigen nicht abgesagten Regionalligaspiel gegen den SC Wiedenbrück zwei wichtige Zähler im Aufstiegskampf liegengelassen. Im Fernduell mit Rot-Weiss Essen um den Aufstieg in die 3. Liga bauten die Borussen zwar ihren Vorsprung gegenüber Essen um einen Zähler aus. Der BVB liegt nun mit 57 Punkten an der Spitze. RWE hat drei Punkte weniger - allerdings auch zwei Spiele weniger ausgetragen, als die Schwarz-Gelben. So richtig glücklich war deshalb niemand im Lager des BVB.
Was hatten sie nicht alles getan, um die Partie gegen die Ostwestfalen über die Bühne zu bekommen. Die Spieler hatten eigenhändig den Schnee auf dem Kunstrasen eines Nebenplatzes im Fußballpark Hohenbuschei abgetragen. Den Rest besorgte die Rasenheizung. Aber nach dem Abpfiff stand nur ein Punkt auf der Habenseite. „Wir sind nicht zufrieden, weil wir unentschieden gespielt haben“, brachte Dortmunds Trainer Enrico Maaßen die Gemütslage in Dortmund auf den Punkt.
Dabei hatte es gut angefangen für die Hausherren. Bereits nach 14 Minuten hatte Steffen Tigges zweimal zugeschlagen (9. und 14. Minute). Es hatte sich also gelohnt, dass Profi-Trainer Edin Terzic den Mittelstürmer, der erst vor wenigen Wochen einen Profivertrag unterschrieben hatte, an sein altes Team abstellte. Doch statt mit der Führung im Rücken befreit aufzuspielen, schafften es die Gäste, die spielerische Überlegenheit der Dortmunder nach und nach zu brechen. „Wiedenbrück hat sich das Unentschieden am Ende verdient. Aber wir müssen es am Ende einfach cleverer ausspielen. Wir haben sie zweimal ganz böse zu Gegentoren eingeladen.“ Den Anschlusstreffer besorgte Phil Beckhoff noch vor der Pause (36.). Den Endstand erzielte Daniel Latkowski nach einer Stunde. „Das gehört zum Fußball dazu, aber wir ärgern uns schon, dass wir nach dem 2:0 unentschieden gespielt haben“, sagte Maaßen. „Das ist kein Beinbruch, die Saison ist noch lang. Aber wir hätten das Spiel gerne gewonnen.“
Maaßen macht den Platz nicht verantwortlich
Den ungewöhnlichen Untergrund Kunstrasen, der zudem sehr stumpf war und auf dem ein gepflegtes Passspiel schwer umzusetzen war, wollte der BVB-Trainer nicht als Erklärung gelten lassen, warum sein Team nach der frühen Führung den Faden verlor. „Nein, das ist keine Ausrede. Der Platz war in Top-Zustand“ meinte Maaßen. „Alle, die auf dem Platz standen, wollten spielen.“ Es sei darum gegangen, weitere englische Wochen im Saisonverlauf zu vermeiden. Aus dem erhofften Vorsprung von fünf Punkten gegenüber RWE ist also nichts geworden. Dennoch behält Maaßen die Ruhe „Das ist gar kein Thema für mich“, erklärt er. „Das ist eine super Ausgangsposition für uns. Wir spielen eine ganz tolle Saison. Darauf konzentrieren wir uns und was am Ende dabei herauskommt, werden wir sehen.“