Wer über Philipp Max (27) berichtet, kommt um die Familiengeschichte der Familie Max nicht herum. Papa Martin Max lernte einst in Recklinghausen „auf Zeche“ Betriebsschlosser. Nebenbei spielte er Fußball. Über den 1. FC Recklinghausen und Borussia Mönchengladbach landete er bei den Königsblauen, wurde als Stürmer Teil der legendären Eurofighter. Später wechselte er zu 1860 München und Hansa Rostock. Nach dem Ende der Karriere blieb die Familie zunächst in München, bevor sie das Heimweh wieder zurück in den Ruhrpott trieb.
Philipp Max wechselte mit dem Umzug vom FC Bayern München in die Knappenschmiede, gewann 2012 unter Trainer Norbert Elgert die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft. Bei den Profis konnte sich der Linksverteidiger jedoch nicht durchsetzen und landete über den Umweg Karlsruher SC beim FC Augsburg, wo er zu einem der besten deutschen Linksverteidiger reifte.
Lange hoffte die Familie Max auf eine Rückkehr von Philipp Max zum FC Schalke 04 – bis er für die Knappen unbezahlbar wurde. „Das wäre ein Traum, aber er ist jetzt von der Ablöse her für Schalke zu teuer geworden“ sagte Martin Max nach einem Gastspiel des FCA zu Reviersport. Vor der Saison wechselte er für acht Millionen in die Niederlande zum PSV Eindhoven. Und wurde Nationalspieler. Das Schalker Herz blieb.
"Aber wenn man da einmal gespielt hat, lässt es dich nicht mehr los."
„In meiner Familie gibt es nur Schalker, und aufgrund meiner königsblauen Vergangenheit geht das Ganze an mir auch nicht spurlos vorbei. Es tut sehr weh, das zu beobachten. Mein Vater leidet sehr!“ sagte Philipp Max jetzt gegenüber Sport1-Interview. „Aber nicht nur auf Fanbasis oder weil er ein Ex-Spieler war. Er arbeitet ja im Verein. Wir leiden alle und hoffen, dass der Hunter (Klaas-Jan Huntelaar, die Red.) noch ein paar Tore für Schalke macht, ein Wunder passiert und Schalke doch noch in der Bundesliga bleibt.“
Den Wechsel von Klaas-Jan Huntelaar von PSV-Konkurrent Ajax Amsterdam zum S04 bewertet er positiv. Am liebsten würde er selbst helfen. „Klar möchte ich mithelfen, ist doch logisch. Das will jeder, der auf Schalke gespielt hat. Sogar jeder Fan will irgendwas tun, damit es besser wird. Ich kann derzeit aber nur aus der Ferne die Daumen drücken“ sagte Max. „Aber es ist schon komisch: Ich habe zwar nur zwei Profieinsätze für den Verein gemacht. Aber wenn man da einmal gespielt hat, lässt es dich nicht mehr los. Solange, bis man nicht mehr atmet.“
Da er aber in Eindhoven noch einen Vertrag bis zum Sommer 2024 hat, stellt sich die Frage eines Wechsels alleine schon aus finanziellen Gründen derzeit nicht. „Nein, ich bin sehr zufrieden in Eindhoven. Wir haben noch viel vor bei der PSV. Aber es ist klar, dass ich mit einem Auge immer nach Gelsenkirchen schiele.“ Zum Karriereende möchte er aber unbedingt nochmal für seinen Lieblingsklub auflaufen:"Irgendwann möchte ich zurück in der Bundesliga sein und meine Karriere dort ausklingen lassen. Nochmal für Schalke aufzulaufen, ist ein sehr großer Wunsch von mir" erklärte Max.