Seit Wochen, eigentlich seit Monaten rumort es hinter den Kulissen des WSV-Gremiums. Beim Wuppertaler SV ist der siebenköpfige Verwaltungsrat das bestimmende Organ. Der Konflikt spitzt sich nun dermaßen zu, dass Rücktritte innerhalb des Rates nicht mehr ausgeschlossen werden.
Den Anfang machte Ulrich Zerrath. Er hatte am vergangenen Montag (11. Januar 2021) seinen Rücktritt schriftlich eingereicht. Zerrath hatte die Insolvenz des Vereins abgewickelt - mit Erfolg. Eine Gläubigerversammlung hatte[article=508807] Ende Dezember 2020[/article] den Insolvenzplan des Regionalligisten mit 99,99 Prozent der Stimmen abgenickt.
Trotzdem: Die Unstimmigkeiten im Gremium gehen weiter und scheinen kein Ende zu finden. Eine Stellungnahme unter dem Titel "Schlichtungsversuch innerhalb des WSV-Verwaltungsrates gescheitert" veröffentlichte der Verein am Montag.
Pikant: Durch dieses Chaos und die Uneinigkeit im Verwaltungsrat waren nach RevierSport-Informationen auch die jüngsten WSV-Transfers gefährdet. Doch dank der Hilfe im Hintergrund von Friedhelm Runge konnte Sportchef Stephan Küsters bisher sechs Winterzugänge präsentieren.
Die Stellungnahme im Wortlaut:
"Seit Beendigung der Verwaltungsratsnachwahl am 11. Dezember 2020 herrscht unter den Verwaltungsrat-Mitgliedern des Wuppertaler Sportvereins Uneinigkeit hinsichtlich der Ordnungsmäßigkeit der Wahldurchführung durch den Verwaltungsrat-Vorsitzenden, da Unstimmigkeiten durch Gremiumsmitglieder festgestellt wurden. Der Ehrenratsvorsitzende schaltete sich bereits frühzeitig zur Vermittlung ein und auch die Verwaltungsrat-Mitglieder unterbreiteten Lösungsvorschläge jedoch ohne Ergebnis.
Ein durch den Vorstand am 15. Januar 2021 einberufenes Mediations- und Schlichtungsgespräch zusammen mit dem Ehrenratsvorsitzenden zur Unterbreitung von Kompromissvorschlägen wurde zunächst mit einem positiven Ergebnis beendet. Da gleichwohl im Anschluss ein Schriftverkehr zwischen den Verwaltungsrats-Mitgliedern dazu führte, dass vom zugestimmten Kompromiss wieder abgewichen wurde, lässt ein Teil des Verwaltungsrates die Ordnungsmäßigkeit der Wahl nun durch ein Gericht prüfen. So soll Rechtssicherheit erlangt werden. Unabhängig davon arbeitet der Vorstand des WSV derzeit mit Hochdruck daran eine satzungsgemäße und rechtssichere Jahreshauptversammlung durchführen zu können."