Ausgangslage: Beim KFC Uerdingen kehrt abseits des Platzes einfach keine Ruhe ein. Der Paukenschlag unter der Woche: KFC-Boss Ponomarev gab bekannt, in seine letzte Saison bei den Krefeldern zu gehen. Hinter der Zukunft des Klubs stehen viele Fragezeichen. Hinzu kam, dass das Spiel gegen Türkgücü am Samstag gleich zweimal auf der Kippe stand. Zunächst wegen eines Corona-Falls im Münchener Team, später wegen Zahlungsrückständen bei der Stadionmiete. Die Partie konnte letztlich stattfinden. Sportlich bewegen sich die Uerdinger im Niemandsland der 3. Liga. Immerhin punktete der Traditionskub in der Vorwoche bei Spitzenreiter Dynamo Dresden (0:0).
Wechsel und Rückkehrer: Im Vergleich zur Vorwoche veränderte Stefan Krämer seine Startelf auf drei Positionen. Christian Dorda kehrte nach seiner Verletzung auf die Linksverteidigerposition zurück, Patrick Göbel musste weichen, Gino Fechner zog es nach hinten rechts. Adriano Grimaldi stürmte für Muhammed Kiprit, der erst Mitte des zweiten Durchgangs eingewechselt wurde. Mike Feigenspan ersetzte Kolja Pusch. Mit René Vollath, Tom Boere und Boubacar Barry kehrten gleich drei Ex-Uerdinger an ihre alte Wirkungsstätte zurück, die allesamt von Beginn an spielten.
Präsenter Start: Beide Teams gingen mit einer offensiven Ausrichtung in die Partie. Die Gastgeber erspielten sich früh ihre Vorteile und wirkten auf dem Platz überraschend selbstbewusst. Türkgücü versuchte vor allem über schnelle Umschaltaktionen zu glänzen, kam aber ingesamt viel zu selten zwingend genug vor das gegnerische Tor. Die KFC-Abwehr ließ wieder mal nicht viel zu. Topstürmer Petar Sliskovic, der alleine fast so viele Tore machte wie die gesamte Uerdinger Mannschaft, blieb völlig blass.
Mörschel-Hammer: Heinz Mörschel ist für seine gefährlichen Schüsse aus der Distanz durchaus bekannt. Nach 26 Minuten sorgte der Mittelfeldmann mit einem sehenswerten Treffer für die verdiente Führung. Gut 30 Meter vor dem Tor zog Mörschel per Vollspann ab. Der Ball wurde noch entscheidend abgefälscht und senkte sich unhaltbar in den Winkel. Auf Seiten von Türkgücü gab es kaum noch Anzeichen, dass sie die Defensivreihe von Stefan Krämer noch knacken könnten.
Konterschwäche: Die Hausherren lauerten bis zum Schluss auf Konter. Drei davon wurden in der Schlussphase mehr als leichtfertig liegen gelassen. Fast hätte es dafür noch die Quittung gegeben. Ex-Bundesligaspieler Sercan Sararer traf in Minute 90 noch den Außenpfosten. Am Ende brachten sie die Führung knapp über die Ziellinie.
Ausblick: Zwar hat Türkgücü noch zwei Spiele weniger absolviert als der KFC. Dennoch reichte der dritte Heimsieg in dieser Saison den Gastgebern, um in der Tabelle am Drittliga-Aufsteiger vorbeizuziehen. Für die Krämer-Elf geht es schon am Mittwochabend weiter. Eine weite Fahrt bleibt den Blau-Roten diesmal erspart. Es geht in den Sportpark Höhenberg zu Viktoria Köln, wo die Uerdinger im vergangenen Jahr einen späten 1:0-Erfolg feierten. Abseits des Rasens wird es beim KFC Uerdingen aber weiterhin spannend bleiben.